Der Hecht
Der Hecht steht in den meisten Gewässern Deutschlands am Ende der Nahrungskette. Neben dem Barsch und Zander zählt er daher auch zu “den großen Drei” der Ziele eines jeden Raubfischanglers. Der Hecht kommt in so gut wie jedem Gewässer vor, mit Ausnahme von Bergbächen. Egal ob Fluss, See oder Brackwasser, die grün gefärbten Raubfische ziehen hier auf der Suche nach Beute Ihre Runden durch das Gewässer. Ein Versuch auf Esox Lucius lohnt sich noch dazu, da ein Hecht bis jenseits der 130cm, in Ausnahmefällen sogar bis über 140cm Körperlänge wachsen kann. Solche Fische wiegen dann gerne auch mehr als 20kg und stellen das Lebensziel eines jeden Hechtanglers da. Die Schallmauer, welche für viele aber das Hauptziel ist, ist der “Meter” – also ein Hecht von mehr als 100cm. Wenn du so einen Fisch aus deinem Gewässer holen kannst, hast du auf jeden Fall eine beachtliche Schallmauer durchbrochen!
Durch seine unterständiges Maul, welches an einen Entenschnabel erinnert, seine weit nach hinten versetzte, einzelne Rückenflosse und seine grüne Färbung, kannst du diesen Räuber unmissverständlich identifizieren. Je nach Gewässer kann die Zeichnung und die Intensität der Färbung übrigens stark variieren. Hechte, die in einem Gewässer mit sandigem Boden leben sind daher meist sehr hell gefärbt und das Muster ist z.T. kaum zu erkennen. Fische, die wiederum in relativ dunklen Gewässern (z.B. Moor-Seen) vorkommen, können fast komplett dunkelbraun/schwarz sein. Dieser Fisch hier stammt aus einem klaren Voralpensee und hat eine makellose und intensive Färbung.
Hauptsächlich frisst der Hecht andere Fische, sei es kleine Köderfische wie Rotaugen oder Lauben, aber je nach Größe gerne auch Brassen, Forellen oder Karpfen – diese dann auch jenseits der 40cm Länge. Weiter ist auch immer wieder beobachtet worden, wie große Hechte z.B. Entenküken, Ratten oder anderes Kleingetier verspeisen. Noch dazu ist der Hecht übrigens ein berüchtigter Kannibale. Dies erklärt auch, warum du in vielen Angelläden Hechtimitate zu kaufen findest. Kurzum: Der Hecht ist ein reiner Räuber, welcher so gut wie alles fressen wird, was er erlegt bekommt. Was du bei der Köderwahl dennoch beachten solltest, beschreiben wir aber genauer im Verlaufe dieses Blogs.
Hechtangeln - Basics
In den folgenden Abschnitten wollen wir dir zum einen das aktive Angeln auf Hecht, das “Spinnangeln” und zum anderen das passive Angeln mit Köderfische an der Pose und am Grund vorstellen. Dabei möchten wir dir zu den einzelnen Techniken noch einige Tipps mit auf den Weg geben.
Hechtangeln mit Kunstködern
Als einer der am weitesten verbreiteten und größten Raubfischen in Deutschland, ist der Hecht eine der Fischarten, die hierzulande am häufigsten mit dem sogenannten “Spinnangeln” oder auch “Spinnfischen” beangelt wird – also dem aktiven Werfen und Einholen von künstlich gefertigten Ködern. So reizt der Köder besonders und die Hechte können meist nicht anders, als sich zu einer Attacke hinreißen zu lassen. Welche Art von Kunstködern beim Hechtangeln zum Einsatz kommen, siehst du in den nächsten Unterpunkten. Vorab sei aber gesagt, dass das Spinnfischen auf Hecht sehr facettenreich ist und es von Gewässer zu Gewässer und je nach Jahreszeit stark variieren kann. Wir versuchen hier möglichst allgemein zu bleiben, um dir einen guten Grundeinblick liefern zu können.
Das richtige Equipment
Die Rute
Beim Spinnangeln auf Hecht kommen zumeist Ruten mit einem Wurfgewicht zwischen 60 und 120 Gramm zum Einsatz, welche eine Länge von 190-270cm aufweisen. Auch dies ist wieder Gewässerabhängig, so braucht man vom Ufer z.B. eine längere, vom Boot dafür eine kurze und etwas härtere Hechtrute. Je nach Köderart kann es außerdem von Vorteil sein mit Wurfgewicht und Rutenlänge zu variieren. Wenn es die Ködergröße verlangt (z.B. im Sommer, wenn viel Brutfisch im See ist und man auf kleine Köder gehen muss), können auch Ruten mit einem Wurfgewicht um die 40g zum Einsatz kommen. Da wir beim Hecht aber immer noch von einem der größten und stärksten Raubfische in Deutschland sprechen, solltest du immer lieber auf Nummer sicher gehen und etwas schwerer fischen. Gerade dann, wenn du einen potenziellen Großfisch aus Hindernissen, wie z.B. Seerosen, fernhalten musst, wirst du eine etwas dickere Schnur und schwerere Rute nicht bereuen.
Die Rolle
Als Rollen werden meist Stationärrollen in einer 3.000-6.000er Größe eingesetzt – Gerne aber auch Baitcaster oder Multirollen, gerade wenn es um das Thema “Bigbait Fishing” oder das Schleppen geht. Wichtig ist hierbei , dass die Rolle robust ist und eine etwas stärkere Bremsleistung hat. Zur genauen Größenwahl orientierst du dich übrigens am Besten an der benötigten Schnurfassung. Die Rolle sollte ca. 150-300 Meter deiner ausgewählten Schnurstärke fassen. Eine 3000er Stationärrolle fasst z.B. typischerweise ca. 200m einer 0.14mm Geflochtenen.
Die Schnur
Wenn wir schon beim Thema sind: Bei der Schnurstärke solltest du beim Hechtangeln lieber eine Nummer dicker gehen, konkret werden geflochtene Schnüre zwischen 0.14mm und 0.30mm verwendet. Der Vorteil von Geflecht: Es hat kaum Dehnung. Heißt: Du bekommst Bisse direkt mit und kannst deinen Anschlag auch bei großen Wurfweiten gut durchbringen. Im Gegensatz dazu findet monofile Schnur beim aktiven Angeln auf Hecht nur selten Verwendung, wenn dann als Schlagschnur, z.B. beim Schleppfischen, da es durch ihre Dehnung viel Energie absorbiert, was dir in den meisten Fällen mehr Probleme als Vorteile bringt.
Das Vorfach
Bei der Vorfach-Frage scheiden sich die Geister beim Hechtangeln. Viele Angler fischen heutzutage mit dickem Hard-Mono / Fluorcarbon in Stärken zwischen 0.80-1.00mm. Dieses bietet den Vorteil, dass es im Vergleich zum typischen Stahlvorfach deutlich unauffälliger unter Wasser ist, da es zwar dicker, aber deutlich weniger sichtig ist. Der Nachteil ist, dass es im Gegensatz zu Titan oder Stahl keine 100% Durchbiss-Garantie gibt. Im gleichen Moment können die meisten Angler aber direkte Durchbisse eines so dicken Monofils an einer Hand abzählen. Solltest du dich für diese Art von Vorfach entscheiden, ist allerdings sehr wichtig, nach jedem Fang zu prüfen, ob das Vorfach Beschädigungen aufweist und es ggf. zu kürzen und neu zu knüpfen. Am Ende muss dieses Risiko jeder Hechtangler für sich selbst abwägen und seine Entscheidung dementsprechend treffen.
Stahl ist das klassische Vorfachmaterial, wenn es auf den bezahnten Raubfisch geht. Es ist mit Titan zusammen die sicherste Lösung und kann auch viele Hechte ohne Probleme überstehen. Unterschiede gibt es auch hier, typischerweise findest du im Angelladen ein Angebot an 1×7 und 7×7 Stahl. Ersteres ist die deutlich steifere Variante, da es nur aus sieben in sich verdrehten Strängen gefertigt wurde. Daher wird es, ähnlich wie Titan, gerne zum Fischen mit Wobblern und Jerkbaits genutzt (Um das verwickeln des Köders im Wurf zu minimieren). 7×7 Stahl ist hingegen deutlich feiner, da es aus insgesamt 49 Strängen besteht. Dieses verwenden wir gerne, wenn wir z.B. auf Barsch oder Zander angeln, aber dennoch Hechtsicher unterwegs sein wollen. Denn Dank des weichen und feinen Materials wird auch der Lauf von kleineren Kunstködern nicht beeinflusst. Stahl eignet sich übrigens auch perfekt zum “Stinger” oder “Angstdrilling”-Bau (zusätzlichen Haken die du beim Gummifisch-Angeln mit montierst, um Fehlbisse zu reduzieren), da es 100% durchbisssicher ist und am Köder selbst keine nennenswerte Scheuchwirkung erzeugt.
Das schon angesprochene Titan-Vorfach hat den Vorteil aus einem Draht zu bestehen und daher nicht zu verdrallen, sollte sich ein Hecht im Drill mal etwas mehr drehen, oder es quer zwischen die Zähne bekommen (einer der großen Nachteile von Stahl). Titan ist außerdem sehr steif, was gerade beim Fischen mit z.B. Jerkbaits den Vorteil bringt, dass sich der Köder beim Wurf nicht im Vorfach verfängt. Der Nachteil an Titan ist vor allem der Preis, da dieses Material verhältnismäßig teuer ist.
Die beliebtesten Kunstköder zum Hechtangeln
Der Gummifisch
Der Gummifisch ist vermutlich der am meisten genutzte und vielfältigste Hechtköder. Ob Action oder No Action, aggressiver oder passiver Lauf, Natur oder Schockfarbe – Fast jede Gummfischart hat beim Hechtangeln ihre Bedeutung. Je nach Jahreszeit und Futtervorkommen im Gewässer, kann die “richtige” GuFi Länge zwischen 7cm oder auch 30cm+ liegen. Beide Extreme sind aber gerade für Einsteiger erstmal zu vernachlässigen. Im Normalfall liegt man an den meisten Gewässern mit Köderlängen zwischen 14-20cm genau richtig. Da Hechte durchaus als aggressive Räuber zu betrachten sind, empfehlen sich außerdem Köder mit einem stärker flankenden oder rollenden Lauf.
Wenn du im Angelladen einen Gummifisch kaufst, ist dieser aber meist noch nicht fertig geriggt. Du musst ihn erst noch auf einen Jigkopf aufziehen – Also einem Haken, welcher in der Nähe des Öhrs von einer Bleikugel umgossen wurde. Dieser dient dir als Montagepunkt, Haken und Wurfgewicht. Bei größeren GuFis kann es auch Sinn machen, mit einem sog. “Screw-In” Kopf zu arbeiten, also einem Jighead ohne Haken, welchen du mit einer Spirale in deinen Köder eindrehst. Hier benötigst du dann allerdings ein etwas komplexeres Rig mit 2-3 Drillingen, wie du es im Bild am Ende dieses Abschnitts siehst. Das ganze Thema “Gummifisch Riggen” erklären wir dir aber in einem zukünftigen Blogbeitrag nochmal genauer und ausführlicher.
Deinen Gummifisch kannst du auf unterschiedliche Arten führen, um Hechte zum Anbiss zu überzeugen. Ganz klassisch ist das einfach “leiern”, wo du den Gummi auswirfst und dann monoton einkurbelst. Dies kannst du durch Spinnstopps verfeinern, in denen der Köder absinkt und so einen verletzten Fisch darstellt. Auch das Jiggen (das Beschleunigen deines Köders vom Grund mit Rute und Rolle und anschließendes Absinken lassen) kann sehr erfolgreich sein, selbst wenn du diese Methode vielleicht eher mit dem Angeln auf Zander in Verbindung bringst. Wenn die Hechte aber grundnah stehen, solltest du diese Technik einmal probieren. Hier kann dann auch das sogenannte Faulenzen zum Erfolg führen. Bei dieser Technik lässt du den Gummi erstmal komplett auf den Boden absinken und machst dann nichts anderes, als ihn mit 2-3 Kurbelumdrehungen vom Boden wegzubeschleunigen und ihn danach wieder absinken zu lassen. Im Prinzip wie das Jiggen, nur ohne die Rutenbewegung.
Beim Hechtangeln mit Gummis kommen übrigens auch oft die gerade angesprochenen “Stinger” bzw. “Angstdrillinge” zum Einsatz, da es gerade bei Gummifischen in einer Länge von mehr als 15cm sonst oft zu Fehlbissen kommen kann. Diese Extra-Drillinge werden etwas hinter dem Haken des Jigheads in den Köder eingestochen und sollen so Bisse in den hinteren Teil des Körpers verwerten.
Swimbaits / Hybrids
Swimbaits sind eine Unterform der Gummifische und können als Kreuzung zwischen eben diesen und Wobblern gesehen werden. Sie werden vor allem beim Schleppangeln eingesetzt und vereinen durch Ihren festen Kopf und weichen Schwanz die Vorteile beider Überarten: Eine kontrollierbare Lauftiefe mit einem sehr natürlich anmutendem Laufverhalten. Beim gezielten Großhecht-Schleppen kommen Swimbaits in Längen von 20-40cm zum Einsatz, um die im Freiwasser lebenden Großhechte aus der Reserve zu locken. Dadurch, dass man diese Köder beim Schleppen auch nicht auswerfen muss, spielt auch das z.T. hohe Gewicht in diesem Fall keine große Rolle mehr
Der Wobbler
Der Wobbler war lange Zeit die Nummer 1 unter den Hechtködern, bis die Gummifische in den letzten 20 Jahren immer besser und somit erfolgreicher wurden – Dies hat diese Köderart zwar etwas aus dem Trend gebracht – Macht sie für den Hecht aber nicht weniger verführerisch!
Wobbler sind im Grunde nichts anderes als Fischimitationen, die aus Holz geschnitzt oder aus Plastik geformt wurden. Durch Ihre Körperform (meist in Verbindung mit einer Tauchschaufel) erhalten sie ihr Laufverhalten. Auch Wobbler gibt es in jeder Form und Farbe, alles wonach das Anglerherz begehrt. Wenn du jetzt also vor der großen Wobblerwand im Angelshop stehst, solltest du dir folgendes Überlegen: Wie sehen die Futterfische in meinem Gewässer aus? Wie tief muss mein Wobbler laufen, um die Hechte zu erreichen? Welches Laufverhalten soll der Wobbler haben?
Dies hilft dir erstmal bei einer groben Vorauswahl. Weitere Kriterien können dann Punkte wie: Wie viel wiegt der Wobbler? (z.B. wenn du weit Werfen musst), wie ist er geformt (Windanfälligkeit)?, welches Sinkverhalten hat er? (Schwimmend, schwebend, sinkend) sein.
Wobbler können, ähnlich wie Gummifisch, sehr variable geführt werden. Hierbei hängt allerdings vieles von der Tauchschaufel, Form und Sinkverhalten ab. Ein “Standard-Wobbler” entwickelt bereits beim monotonen einkurbeln einen sehr verführerischen Lauf. Diesen kannst du z.B. durch leichtes Twitchen oder Jerken dann weiter beeinflussen und dadurch noch reizvoller machen. Oder du legst zusätzliche Spinnpausen ein, wo der Wobbler dann (wieder abhängig von seinem Sinkverhalten), einfach stehen bleibt und so für einen kurzen Moment eine besonders leichte Beute darstellt.
Jerkbaits
Mit dem Begriff “Jerkbait” beschreibt man in Deutschland klassischerweise schaufellose Wobbler, die Ihren Lauf vor allem durch das “Jerken” also “Reißen/Ziehen” der Rute erhalten. Der Vorteil dieser Art von Ködern: Ein unberechenbarer, irrationaler Lauf und aufreizende Pausen (je nach Führungsart). Gerade im Flachwasser sind Jerkbaits für viele Hechtangler das Non-Plus-Ultra. Besonders, wenn man z.B. im Winter flache Gewässerbereiche langsam befischen möchte, führt fast kein Weg an Jerks vorbei. Für das Fischen mit Jerks empfehlen wir dir übrigens recht kurze und steife Ruten, da du so eine sehr direkte Kontrolle über den Lauf des Köders behalten kannst.
Der Spinner
Der Spinner ist neben dem Blinker der klassischste aller Hechtköder und gerade bei Anfängern sehr beliebt. Die funktionsweise dieses Köders ist denkbar einfach. Ein rotierendes Spinnerblatt ist auf einen Draht gezogen und fängt unter Zug an sich zu drehen. Durch die Drehung entsteht Druck, den der Hecht mit seinem Seitenlinien-Organ wahrnimmt. Dies verleitet Ihn dann im Idealfall zum Angriff, wo er auf dem hinten angebrachten Drilling hängen bleibt. Variationen von Spinnern, die vor allem aus dem amerikanischen Musky Markt kommen, sind sogenannte Bucktail Spinner. Diese haben, neben ein oder zwei großen Spinnerblättern, auch noch buschige Kunstfaser-Fransen um ihren Drilling gebunden, wodurch das Profil des Köders deutlich vergrößert wird – und somit ein noch attraktiveres Ziel für den Hecht darstellt.
Spinnerbaits
Spinnerbaits sind eine Köderform, die ursprünglich aus den USA kommt und dort zum Bass-Angeln entwickelt wurde. Sie erzeugen durch Ihre Spinnerblätter viel Druck unter Wasser und die Fransen geben dem Köder zusätzlich ein großes Volumen. Damit soll dem Hecht ein kleiner Fischschwarm vorgespielt werden, in welchen er hineinrauben möchte. Spinnerbaits eigenen sich übrigens sehr gut zum Fischen im Flachwasser und an Struktur. Dadurch, dass der Haken hinter dem Draht “Skelett” liegt, ist er nämlich praktisch vor jedem Hänger geschützt. Auch die Köderführung ist hier ähnlich einfach wie beim Spinner. Auswerfen, ggf. etwas absinken lassen und dann gleichmäßig einkurbeln.
Sollte dir dein Spinnerbait übrigens in seiner Standardform noch nicht genug Volumen haben, gibt es immer die Möglichkeit noch einen soggenannten “Trailer” auf den Einzelhaken aufzufädeln. Hierbei handelt es sich um einen normalen Gummifisch oder Twister, der als zusätzlicher Reiz wirkt.
Jig Spinner (Spin Jig)
Jig Spinner sind eine relativ neue Köderart, welche die Vorteile eines Jigs mit denen eines Spinners verbindet. Durch seinen schweren und kompakten Körper kommt dieser Köder schnell auf Tiefe und erzeugt durch das Spinnerblatt am Schwanz starke Druckwellen. Führen kannst du diesen Köder entweder durch monotones einkurbeln – oder, wie einen Gummifisch, am Boden gejiggt. Diese Köderform eignet sich übrigens auch hervorragend zum Zander und Barschangeln.
Der Blinker
Der Blinker ist neben dem Spinner der andere Köderklassiker. Bei diesem Köder handelt es sich um ein speziell gebogenes Stück Metall. Durch die Biegung erhält der Blinker ein irrationales Laufverhalten, was die Hechte schier verrückt macht. In den vergangen Jahren ist diese Köderart vom “Go-To” zu einer echten Geheimwaffe geworden. Gerade im Zusammenspiel mit Sonnenlicht, erzeugt er Unterwasser nämlich eine unglaubliche Aufmerksamkeit und sorgt so immer noch für einige Ausnahmefänge. Gerade an Gewässern, wo viel mit Wobbler oder Gummifisch geangelt wird, kann sich ein Versuch mit dem Blinker besonders lohnen!
Führen kannst du einen Blinker entweder durch monotones einleiern (der Köder läuft ja ohnehin schon sehr unregelmäßig) oder du verleihst im noch etwas mehr Reiz, in dem du immer wieder “Spinnstops” einbaust, bei welchen er dann verführerisch in Richtung Gewässerboden flattert. Übrigens: Blinker fliegen dank Ihrer relativ kompakten Form meist sehr weit – Was diesen Köder gerade für Uferangler nochmal attraktiver macht!
Perlmuttspangen
Perlmuttspangen sind eine Art von Blinker, die vor allem in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz gerne zum Hecht (und Seeforellen) Schleppen genutzt wird. Sie sind, wie der Name schon sagt, aus Perlmutt gefertigt und werden fast ausschließlich in Handarbeit hergestellt. Diese Kunstwerke laufen ebenfalls extrem unregelmäßig und irrational und erzeugen durch die vielfältige Reflektion des Perlmutts eine perfekte Beutefischimitation (z.B. Laube / Renke) Unterwasser. Durch sein geringes Eigengewicht muss dieser Köder aber zumeist hinter einem vorgeschalteten Blei geschleppt werden, um in die Fresstiefe des Hechtes zu kommen. Auch laufen diese Köder erst bei deutlich höheren Geschwindigkeiten, als z.B. ein Gummifisch – Ein klassischer Sommerköder also.
Führen kannst du einen Blinker entweder durch monotones einleiern (der Köder läuft ja ohnehin schon sehr unregelmäßig) oder du verleihst im noch etwas mehr Reiz, in dem du immer wieder “Spinnstops” einbaust, bei welchen er dann verführerisch in Richtung Gewässerboden flattert. Übrigens: Blinker fliegen dank Ihrer relativ kompakten Form meist sehr weit – Was diesen Köder gerade für Uferangler nochmal attraktiver macht!
Unsere Empfehlung für den Anfang
Nun haben wir dir allerlei Köder vorgestellt, die Theorie, was wie fängt, kennst du jetzt also. Dennoch wirst du dich vermutlich immer noch fragen: “Was kaufe ich denn jetzt zum Einstieg?”.
Unsere Empfehlung: Informiere dich vorab einmal, was grob an deinem Gewässer auf dem Programm steht. Also: Wirst du viel im Freiwasser fischen, eher im Flachen an den Seerosen, vielleicht von der Buhne im Fluss? Dies grenzt nämlich schon mal stark ein, was du für den Start “unbedingt” brauchst. Mit dieser Vorgabe kannst du nun entweder in deinen lokalen Angelladen gehen und dich beraten lassen oder du sprichst einmal mit Anglern, die an deinen Gewässern unterwegs sind und hörst dir an, was diese gerne fischen.
Zusätzlich empfehlen wir dir, dich am Anfang erstmal auf eine Art von Gewässer und Technik zu fokussieren und hier die Details zu lernen – So kannst du auch mit einem kleineren Köderportfolio starten und wirst schneller die ersten Erfolge verzeichnen, als wenn du direkt Erfolg mit drei oder vier verschiedenen Methoden haben willst.
Sonderfall: Pelagisches Angeln auf Hecht
Das pelagische Angeln auf Hecht ist in den letzten Jahren, auch dank der immer besser werdenden Echolot-Technik, eine immer beliebtere Methode geworden, um die großen Hechte im Freiwasser gezielt anzuangeln.
Bei dieser Angeltechnik wird der Hecht mit dem Echolot (sei es 2D oder mit der sog. “Livetechnik”) gesucht und dann vertikal angefischt. Die größte Kunst besteht hierbei darin, das Boot über dem Fisch zu halten – Um ihm den Köder so direkt vor´s Maul halten zu können. Dies erfordert viel Übung und Zeit, ist aber, wenn richtig gemacht, eine gute Methode um die ganz großen Exemplare überlisten zu können.
Pelagisch Angeln mit Live-Geber
Das pelagische Angeln ist gerade seit dem Aufkommen der Live-Echolot-Technik (Also ein Echolot, was in ein Echzeit-Bild zeichnet, mit dem du den Fisch verfolgen kannst) auch immer mehr zum Streitthema geworden, da es bei den “Profis” oft spielend leicht aussieht, wie sie große Hechte oder Zander damit fangen. Dass dies jahrelange Erfahrung und viel Lehrgeld kostet, vergisst hier der ein oder anderen. Dennoch ist es unbestritten, dass die Großfischfänge exponentiell stark angestiegen sind, seitdem es diese Technik gibt. An immer mehr Gewässern in Deutschland ist diese Art von Echolot daher mittlerweile verboten.
Hechtangeln mit Pose / Naturköder
Posenangeln
Das Angeln auf Hecht mit der Pose ist ganzjährig eine tolle Alternative zum Spinnfischen, gerade wenn man es etwas ruhiger angehen möchte. Im Unterschied zum aktiven Angeln sitzt man hier eher an, macht also nicht so viel Strecke. Daher sollte man sich vor dem festlegen des Angelplatzes einige Gedanken machen, ob dieser auch nach dem Aufenthaltsort eines Hechtes aussieht. Gerade Schilfgürtel, Seerosenfelder oder überhängende Bäume, aber auch Brücken oder Wehre sind hier klassische Beispiele, an denen sich ein Ansitz mit dem Naturköder lohnen kann.
Das Tackle
Zum Posenangeln auf Hecht empfehlen sich längere Deadbait Ruten, welche eine Länge von ca. 290-330cm haben. Als Wurfgewicht sollten je nach Hersteller zwischen 80-180g gewählt werden. Wieso so lange Ruten? Zum einen, weil man mit der Pose zumeist vom Ufer fischt und man mit einer Rute in dieser Länge auf deutlich bessere Wurfweiten kommt. Zum anderen, weil man mit einer recht langen Montagen fischt (Vorfach, Blei, Pose), womit das Auswerfen mit einer kürzeren Rute sehr kompliziert wäre. Deadbait Ruten haben zumeist eine Semi- bis Vollparabolische Aktion und drillen somit auch große Hechte sicher aus.
Übrigens: Solltest du bereits eine etwas schwerere Karpfenrute haben, kannst du diese auch wunderbar für das Köderfischangeln auf Hecht verwenden.
Als Rolle kommen bei dieser Angelart gerne “Baitrunner” Stationärrollen zum Einsatz, welche du ebenfalls aus dem Karpfenbereich kennst. Diese haben den Vorteil einer “zweiten Bremse”, dem sogenannten Freilauf, welche sich bei einer Kurbelumdrehung ausklinkt und dir sofort deine “normale” Bremsleistung zurück gibt. Vorteil: Frisst der Hecht deinen Köderfisch und schwimmt langsam mit diesem davon, kann er über den Freilauf widerstandslos Schnur abziehen und wird so nicht dazu animiert, den Köder wieder auszuspucken. Sobald du den Anhieb setzen willst, klingst du den Freilauf aus und hast blitzschnell wieder deine volle Bremskraft. Gängige Rollengrößen für diese Angelei liegen zwischen 4.500-6.000 – Je nach Hersteller können aber auch Baitrunner Modelle der 10.000er Größe zum Einsatz kommen.
Als Schnur verwendest du beim Posen – und Grundangeln auf Hecht am besten monofile Schnur in einer dicke zwischen 0.33-0.40mm. Diese ist deutlich robuster als Geflecht und kann daher auch problemfrei an Struktur entlang geschliffen werden. Die Dehnung hilft dir außerdem, weniger Aussteiger im Drill zu haben. Auch musst du bei der Ansitzangelei keine unmittelbaren Anschläge auf große Distanzen durchbringen, da der Hecht den Köder ja einige Zeit fressen kann.
Die Montage
Die Montage zum Posenangeln mit Köderfisch ist eigentlich denkbar einfach. Du ziehst einen Posenstopper auf deine Hauptschnur, danach folgt eine Hechtpose (Je nach Köderfisch Größe mit 20-50g Tragkraft), eine passende Bebleiung zum Austarieren deines Schwimmers und ein Snap-Wirbel. Um deinen Knoten zu schonen, empfehlen wir dir außerdem, eine kleine Gummiperle zwischen den Wirbel und dein letztes Blei-Element zu setzen.
Nun musst du dich also nur noch für ein Vorfach entscheiden, welches du dann in den Snap einhängst. Zur Auswahl stehen im Grunde genommen drei Montagen.
Doppeldrilling-Quickset-Rig
Hierbei verwendest du zwei Drillinge, welche gerne nicht allzu groß sein dürfen (6 – 1/0er Größe). Diese verankerst du einmal im Schwanz des Köderfisches und einmal hinter den Kiemen. Dieses Rig ist dafür konzipiert, dass du relativ schnell nachdem der Hecht den Köder aufgenommen hat, einen Anschlag setzt. Durch die beiden Drillinge sollte es hier zu einer guten Hak-Quote kommen. Wichtig ist, dass du den Hecht nicht zu lange fressen lässt, sonst schluckt er unter Umständen den Drilling, was gerade für Fische unter oder über dem Schonmaß ein Todesurteil darstellt.
Einzelhaken / Einzeldrilling-Rig
Das klassischste Rig ist wohl ein einfacher Drilling oder Einzelhaken am Stahlvorfach, welchen du entweder durch den Rücken des Köfis stichst oder per Ködernadel ins Maul auffädelst. Diese Methode hat ebenfalls eine gute Hakquote. Hier solltest du aber ebenfalls nicht zu lange warten, sonst besteht die Gefahr, dass der Hecht den Haken im Magen hat.
Circle-Hook-Rig
Das Circle Hook Rig stellt die vermutlich schonendste Form dar, einen Köderfisch anzubieten. Je nach Größe des Köders, hakst du diesen entweder durch den Rücken (unterhalb der Rückenflosse) oder fädelst Ihn mit einer Ködernadel durch den Mund auf – So, dass der Circle-Hook dann im Maul versteckt liegt. Wichtig beim Angeln mit dieser Hakenart: Niemals anschlagen & unbedingt die Geduld beim Biss bewahren!! Durch seine Form findet der Circle-Hook nämlich ganz von alleine seinen Weg in den Maulwinkel des Hechtes. Aber eben nur dann, wenn du, nachdem der Hecht von dir weg schwimmt, langsam den Druck erhöhst. Wie du dir bei Fischen mit einem einzigen Haken schon denken kannst, darfst du dem Hecht hier viel Zeit zum fressen geben. Erhöhe den Druck wirklich erst, wenn der Fisch konstant von dir wegschwimmt. Der Circle-Hook wird sich automatisch so drehen, dass er perfekt sitzt. Drill-Aussteiger sind bei dieser Methode übrigens sehr selten.
Als Vorfachmaterial für alle drei Rigs kannst du zwischen feinem 7×7 Stahl oder dickem Fluorcarbon wählen. Auch hier scheiden sich wieder die Geister, was besser ist. Der dünne Durchmesser des Stahls oder die Durchsichtigkeit des Fluros. Nimm am Ende einfach das Material, mit dem du dich am besten fühlst und mache deine eigenen Erfahrungen!
Der Köder
Als Köder kommen zum “Deadbaiten” (also dem Angeln mit toten Köderfisch) aller Art von Fische zum Einsatz. Klassiker wie Rotauge, Rotfeder oder Brasse sind an jedem Gewässer eine sichere Bank. Gerade im Winter können aber auch Meeresfische wie Makrele, Hering oder Stint erfolgsfördernd sein, da sie durch Ihren hohen Ölgehalt eine besonders verlockende Mahlzeit darstellen – Auch, wenn Sie in deinem Gewässer vielleicht gar nicht natürlich vorkommen. (Hier auf die Gesetze achten!) Je nach Vorschrift können auch Edelfische wie Regenbogenforellen oder Renken / Maräne am System angeboten werden, hierbei solltest du aber unbedingt vorab die für dein Gewässer geltenden Bestimmungen kontrollieren – Auch, wenn du Köderfische aus anderen Gewässer oder Angelläden verwenden möchtest. Hier gibt es nämlich z.T. strenge Vorschriften, um die Verbreitung von Krankheiten zu vermeiden.
Wichtig: Du solltest immer die Schwimmblase des toten Köderfisch zerstechen (funktioniert sehr gut mit einer Ködernadel), da er sonst u.U. mit dem Bauch nach oben an deiner Montage hängt – Was nicht sehr natürlich aussieht.
Im Allgemeinen gilt beim Deadbaiten auf Hecht: Lieber eine Nummer größer mit dem Köderfisch gehen. So selektierst du bereits vor und steigerst deine Chancen auf einen großen Fisch. Aber auch hier gilt wieder: Sobald der Winter Einzug hält, kann der Köfi kaum große genug sein. Während im Sommer Längen zwischen 10-20cm ideal sind, kannst du im Winter auch problemfrei 20cm+ Köderfische anbieten!
Grundangeln
Das Grundangeln ist gerade im Winter die Methode, um beim passiven Angeln die großen Hechte aus der Reserve zu locken. Durch die grundnahe Köderpräsentation, liegt der Köfi meist genau da, wo sich der Hecht zu dieser Jahreszeit aufhält.
Von Tackle und Köder her unterscheidet sich das Grundangeln auf Hecht kaum vom oben beschriebenen Ansitz mit der Pose. Lediglich bei der Montage kommt es zu kleineren Abweichungen, die du beachten solltest.
Montage
Grundsätzlich gibt es zwei Ansätze, die für den Aufbau deiner Montage ausschlaggebend sind: Willst du den Köderfisch direkt am Boden anbieten oder diesen leicht auftreiben lassen?
Soll der Köfi direkt auf dem Boden liegen, kannst du deine Montage wie folgt aufbauen: Du fädelst dein Blei direkt oder per “Boom” (ein Plastikrohr mit Karabiner) auf deine Hauptschnur, schaltest eine Gummiperle zum Knotenschutz dazwischen und knotest dann einen Snap-Wirbel an. So hast du nun eine Laufbleimontage, bei welcher der Hecht erstmal keinen Widerstand spürt, wenn er mit dem Köder im Maul los schwimmt. Als Vorfach kannst du bei dieser Angelei dann eins der drei bereits Vorgestellten wählen, je nachdem wie lange du beim Biss warten willst und auch, wie hoch die Hängergefahr an deinem Gewässer ist.
Soll der Köderfisch jetzt aber ein bisschen oberhalb vom Gewässerboden schweben, hast du verschieden Möglichkeiten, dies zu erreichen. Entweder ziehst du einen Auftriebskörper auf dein Vorfach auf (z.B. eine kleine U-Pose mit ca. 10g Tragkraft). Manch ein Angler “tuned” seinen Köderfisch auch und füllt ihn z.B. per Spritze mit Luft oder stopft ihm Auftriebsköder in den Magen. Dies ist nicht unbedingt die nachhaltigste Methode, funktioniert aber auf jeden Fall auch.
Eine ebenfalls sehr beliebte Montage ist die Haar-Montage. Bei dieser bietest du eines oder mehrere Fischstücke an einem Hair an, ähnlich wie Boilies beim Karpfenangeln. Den Pop-Up Effekt kannst du hier durch eine Styroporkugel oder ähnlichen Auftriebskörper (z.B. Weinkorken) erreichen. Für diese Montage ist der Circle-Hook übrigens prädestiniert, da du den Hecht bei diesem Rig sowieso länger fressen lassen musst und ein einzelner Drilling hier nicht wirklich fischschonend wäre. Als Vorfachmaterial empfiehlt sich hier übrigens ein feines 7×7 Stahlvorfach.
Hechtangeln im Laufe des Jahres
Hechtangeln im Frühjahr
Das Frühjahr ist Fluch und zugleich Segen für jeden Hechtangler. Warum? In den meisten Bundesländern hat der Hecht im Frühjahr erstmal Schonzeit. Typischerweise startet diese am 15. Februar und endet am 1. Mai (Bitte prüfe die genauen Regeln an deinem Gewässer). Heißt also: Erstmal gibt es gar kein Angeln auf Hecht im Frühjahr – Aber das Warten lohnt sich, denn je nach Winter sind die ersten Wochen nach der Schonzeit die besten, die du das ganze Jahr über beim Hechtangeln erleben wirst. Der Grund hierfür liegt nahe: Nach einer anstrengenden Laichzeit werden die Hechte mit den steigenden Wassertemperaturen immer aktiver und fangen dann das große Fressen an – Und wenn du dann weißt, wo du die Hechte findest, kannst du wahre Sternstunden erleben.
Wo findet man die Hechte also nach der Schonzeit? Auch hier liegt die Antwort nahe: In der Nähe ihrer Laichgebiete – Also: Im Flachwasser, bei Krautfeldern, den Seerosen und Schilfkanten. Zumindest, wenn der Winter kalt genug war. Sollte es z.B. einen überdurchschnittlich warmen Winter gegeben haben, kann es sein, dass die Hechte zum Saisonstart schon aus den Flachgebieten herausgezogen sind – Und dann eher im tieferen Wasser stehen. Dies merkst du aber relativ schnell, denn wenn du das richtige Gebiet gefunden hast, sollte es zumindest bis zu den ersten Bissen nicht lange dauern!
Gehen wir also vom “normalen” Zustand aus und die Hechte stehen nach der Schonzeit noch flach. Dann empfehlen wir dir, eben jene Flachwassergebiete im See aufzusuchen und diese mit Ködern wie Spinnerbaits, Jerkbaits, flachlaufenden Wobblern oder mit leichtem Gewicht gerrigten Gummifischen abzuwerfen. Dabei kannst du den Köder ruhig etwas aggressiver führen, denn die Hechte sind zu dieser Jahreszeit nicht zimperlich.
Hechtangeln im Sommer
Der Sommer ist beim Hechtangeln immer die Phase im Jahr, wo unser Zielfisch ein bisschen zickig wird. Durch die stark steigenden Wassertemperaturen sinkt die Fressmotivation und die Fische verlegen Ihre Fressphasen gerne in die Nacht oder die Dämmerung. Und so kommt es dann, dass man sich den ganzen Tag die Sonne auf den Kopf brennen lässt und die Hechte wie vom Erdboden verschluckt wirken. Gerade in großen Gewässern liegt dies auch daran, dass Sie sich ins tiefere Wasser zurück ziehen, wo sie eine angenehmere Temperatur wiederfinden und es so besser aushalten (Wie wir wissen: Kühleres Wasser -> Mehr Sauerstoff).
Du denkst es dir also bereits. Wer im Sommer Hecht fangen will, muss entweder früh aufstehen oder eine Nachtschicht einlegen oder eben Bereiche im Gewässer finden, wo das Wasser etwas kühler ist. Dies können tiefe Stellen sein oder auch sonnengeschützte Bereiche wie Seerosen-Felder.
Der Sommer ist auch die Jahreszeit, wo besonders oft Hechte als Beifang beim Barsch oder Zanderangeln gefangen werden. Dies liegt am Überangebot an kleinen Brutfischen, welches jetzt im Gewässer vorkommt. Und wenn der Tisch so reich gedeckt ist, bejagen auch Großhechte gerne Brutfische in Längen von 5-10cm – Frei nach dem Motto: Lieber Masse statt Klasse. Du solltest dich, gerade in flacheren Bereichen (nicht unbedingt im Freiwasser), mit deiner Ködergröße also an diesen Brutfischen orientieren und darauf vorbereitet sein, dass auch Mal ein richtig großer Hecht an deiner Barschrute hängen kann.
Gefahr: Wassertemperatur
Solltest du an deinem Gewässer übrigens Catch & Release betreiben dürfen, empfehlen wir dir ab einer Oberflächentemperatur des Gewässers von 24/25 Grad übrigens doppelt zu überlegen, ob du noch auf Hecht angeln willst. Wenn du dann nämlich doch mal einen Hecht erwischt und diesen drillst, kann der geringere Sauerstoffgehalt im warmen Wasser dazu führen, dass der Hecht das Zurücksetzen nicht überlebt und an Überanstrengung stirbt. Dies kann übrigens auch dann noch passieren, wenn der Hecht nach dem Release eigentlich gut weg schwimmt und erst wenig später an der Überanstrengung verstirbt (Ja, diese Gefahr besteht immer, ist bei kühlerem Wasser aber um ein Vielfaches geringer). Sollte es also wirklich brütend heiß sein, dann lass die Hechte lieber in Ruhe- denn den Fischen geht es bei 35°C ähnlich wie uns.
Du denkst es dir also bereits. Wer im Sommer Hecht fangen will, muss entweder früh aufstehen oder eine Nachtschicht einlegen oder eben Bereiche im Gewässer finden, wo das Wasser etwas kühler ist. Dies können tiefe Stellen sein oder auch sonnengeschützte Bereiche wie Seerosen-Felder.
Der Sommer ist auch die Jahreszeit, wo besonders oft Hechte als Beifang beim Barsch oder Zanderangeln gefangen werden. Dies liegt am Überangebot an kleinen Brutfischen, welches jetzt im Gewässer vorkommt. Und wenn der Tisch so reich gedeckt ist, bejagen auch Großhechte gerne Brutfische in Längen von 5-10cm – Frei nach dem Motto: Lieber Masse statt Klasse. Du solltest dich, gerade in flacheren Bereichen (nicht unbedingt im Freiwasser), mit deiner Ködergröße also an diesen Brutfischen orientieren und darauf vorbereitet sein, dass auch Mal ein richtig großer Hecht an deiner Barschrute hängen kann.
Hechtangeln im Herbst
Der Herbst ist die zweite Jahreszeit, wo man wahre Sternstunden auf Hecht erleben kann. Auch hier liegt die Erklärung wieder nahe: Mit den fallenden Wassertemperaturen steigt der Sauerstoffgehalt wieder und das nutzen die Hechte aus und schlagen sich nochmal richtig die Bäuche voll. Natürlich auch, um sich Fettreserven für den bevorstehenden Winter anzufressen. Dabei stehen die Fische zum großen Teil noch dort, wo sie auch im Sommer standen. Durch die niedrigere Wassertemperatur steigt die Aktivität im Normalfall aber deutlich.
Mit den fallenden Wassertemperaturen wird die Motivation der Hechte auch höher, größere Köder zu fressen. Du kannst jetzt also guten Gewissens deine BigBait-Box aus dem Keller holen und dir mal ein paar Würfe mit einem dicken Gummifisch oder großen Wobbler gönnen – Denn der große Hecht nimmt sich so einen Snack jetzt gerne mit.
Wenn die Wassertemperaturen dann schon in winterliche Tiefen abdriften, kann es übrigens auch sehr erfolgsbringend sein, mit einem Gummifisch tiefere Bereiche deines Gewässers abzusuchen. Denn vielleicht haben sich schon die ersten Hechte hier eingefunden um mit ihrem Energiehaushalt etwas sparsamer umzugehen. Das Fressen werden Sie aber auch hierbei nicht einstellen und einen gut präsentierten Köder daher nicht verschmähen.
Hechtangeln im Winter
Das Hechtangeln im Winter ist ein zweischneidiges Schwert. Durch die niedrigen Wassertemperaturen sind die Beißfenster der Fische sehr kurz. Wenn man ein solches dann aber erwischt, kann man auch zu dieser Jahreszeit richtig abräumen. Und eins ist sicher.. Im Winter fängst du die fettesten Hechte des ganzen Jahres, da Sie sich, wie bereits geschrieben, im Herbst die Mägen vollgeschlagen haben und sich bei den kalten Wassertemperaturen nur noch selten (wenn, zum Fressen) in Bewegung setzen. Da ist das Durchhalten für den Angler zwar nicht ganz einfach, kann sich aber richtig lohnen!
Besonders im Winter können die Köder an den meisten Tagen kaum groß genug sein. Egal ob große Köderfische (z.B. Hering, Döbel, etc.) oder große Gummifische und Wobbler- diese Köder sind jetzt genau richtig, da die großen Hechte sehr sparsam mit Ihren Fett- und Energiereserven umgehen und sich daher die Jagd auf einzelne, größere Mahlzeiten viel mehr lohnt, als, wie z.B. nach der Laichzeit, auf kleine und dafür viele Fische Jagd zu machen.
Es gibt aber auch hier natürlich wieder Ausnahmen. Gerade, wenn du z.B. in Häfen oder anderen, etwas wärmeren Bereichen eines Gewässers fischt, wo sich auch im Winter kleinere Köderfische aufhalten, kann sich ein downsizen mit der Ködergröße lohnen.
Eine weiterer wichtiger Aspekt beim Hechtangeln in der kalten Jahreszeit ist eine relativ passive, grundnahe Führung. Ein zu schnell oder aggressiv geführter Köder sieht nicht nur sehr unrealistisch aus, er stellt auch keine attraktive Beute für einen trägen Winterhecht dar. Daher empfehlen wir dir, deinen Hechtköder im Winter lieber etwas langsamer zu fischen. So kommst du übrigens auch automatisch in die tieferen Gewässerbereich – dort wo sich die großen Hechte aufhalten.
Fazit
Wir hoffen, dass wir dir einen guten Gesamtüberblick zum Thema “Hechtangeln” geben konnten und du den ein oder anderen Tipp für deine nächste Session am Wasser mitnehmen konntest. Wenn du noch mehr lernen willst, kannst du dir einen unserer weiteren Blogbeiträge durchlesen oder dir unseren Expertenkurs “Hechtangeln mit Luis Mendez Acosta und Enrico Di Ventura” anschauen. Wir wünschen dir ein allzeit kräftiges Petri Heil und Tight Lines am Wasser.
Autor: Marius Schepp