Hegefischen

Begriffserklärung

Hegefischen ist eine gezielte Angelmethode, die dazu dient, den Fischbestand in einem Gewässer zu regulieren und das ökologische Gleichgewicht zu erhalten. Dabei geht es nicht primär um den sportlichen oder kommerziellen Fang von Fischen, sondern um die nachhaltige Bewirtschaftung eines Gewässers.

Ziele des Hegefischens

Das Hegefischen wird meist von Angelvereinen oder Fischereibehörden organisiert und verfolgt mehrere Zwecke:

  1. Bestandsregulierung: Wenn sich bestimmte Fischarten zu stark vermehren, kann das zu einem Ungleichgewicht im Gewässer führen. Durch das gezielte Befischen wird verhindert, dass Überpopulationen entstehen, die Nahrungskonkurrenz und Krankheiten fördern.

  2. Förderung der Artenvielfalt: Durch das Entnehmen von unerwünschten oder zu häufig vorkommenden Arten wird Platz für andere Fischarten geschaffen, was die Biodiversität verbessert.

  3. Gesundheitskontrolle: Beim Hegefischen können Angler kranke oder unterernährte Fische erkennen und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen.

  4. Optimierung des Nahrungsangebots: In überbesetzten Gewässern leidet oft das Nahrungsangebot für alle Fischarten. Durch das Entnehmen bestimmter Fische wird die Nahrung für verbleibende Populationen gesichert.

Methoden des Hegefischens

Je nach Gewässer und Zielfischart kommen verschiedene Methoden zum Einsatz:

  • Friedfisch-Hegefischen: Hier werden oft Weißfische wie Rotaugen, Rotfedern oder Brassen gezielt befischt, da sie sich schnell vermehren und in manchen Gewässern andere Arten verdrängen können.

  • Raubfisch-Hegefischen: Falls es zu viele Raubfische wie Hechte oder Barsche gibt, können diese gezielt entnommen werden, um das Gleichgewicht mit Friedfischen zu erhalten.

  • Elektrofischerei: In wissenschaftlichen oder behördlichen Hege-Maßnahmen wird manchmal die Elektrofischerei eingesetzt. Dabei werden Fische durch elektrische Impulse betäubt, um sie für Bestandskontrollen zu erfassen oder selektiv umzusetzen.