Maifisch

Begriffserklärung

Der Maifisch ist ein faszinierender Fisch aus der Familie der Heringe. Er war früher weit verbreitet in vielen europäischen Flüssen – heute ist er eher selten und steht unter besonderem Schutz. Seinen Namen verdankt er der Zeit seines Erscheinens: Er kehrt meist im Mai in die Flüsse zurück, um zu laichen.

Merkmale und Aussehen

  • Größe: 30–60 cm, manchmal bis 70 cm

  • Gewicht: 1–3 kg

  • Körper: Seitlich abgeflacht, stromlinienförmig

  • Schuppen: Groß und silbrig

  • Besonderheit: Dunkler Fleck hinter dem Kiemendeckel, oft mehrere kleinere Flecken dahinter

  • Verwechslung: Ähnelt dem Finte (Alosa fallax), ist aber meist größer

Lebensraum und Wanderung

Der Maifisch ist ein anadromer Wanderfisch. Das heißt:

  • Er lebt im Meer (Atlantik, Nordsee) und

  • zieht zum Laichen in Süßwasserflüsse, wie Rhein, Elbe oder Weser.

Früher war der Maifisch in Mitteleuropa sehr häufig. Heute kommt er nur noch in wenigen Flüssen regelmäßig vor. Seine Rückkehr in manche Flüsse, z. B. den Rhein, ist Ergebnis intensiver Wiederansiedlungs- und Schutzprojekte.

Laichverhalten

  • Laichzeit: Mai bis Juni – daher der Name

  • Laichorte: Flache, kiesige Flussabschnitte mit kräftiger Strömung

  • Die Weibchen legen mehrere hunderttausend Eier ab, die im Wasser treiben (Freilaicher)

  • Die Elterntiere sterben meist nach dem Laichen (wie beim Lachs)

Die Jungfische wandern nach einigen Monaten wieder Richtung Meer und kehren erst nach mehreren Jahren zum Laichen zurück.

Nahrung

  • Im Meer: Plankton, kleine Krebstiere, Fischlarven

  • Im Süßwasser: Die Maifische fressen in der Laichzeit kaum oder gar nicht

Gefährdung und Schutz

Der Maifisch galt in Deutschland als ausgestorben – Gründe:

  • Flussverbauung (z. B. Wehre, Kraftwerke)

  • Verschmutzung der Flüsse

  • Überfischung und Beifang im Meer

Heute ist er streng geschützt. Es laufen Programme zur Wiederansiedlung, wie im Rhein. Dabei werden gezielt Maifische ausgesetzt und Wanderhindernisse (z. B. durch Fischtreppen) entschärft.