Fischkrankheiten

Begriffserklärung

Wichtig: Solltest du feststellen, dass es an einem Gewässer zu Fischsterben oder anderen Auffälligkeiten kommt, ist in jedem Fall der Angelverein, die zuständige Fischereibehörde, der Anglerverband oder die Polizei zu kontaktieren.

Ansteckende Blutarmut der Lachse

    • Anzeigepflichtig
    • Erreger: Hochansteckendes Virus aus der Influenza-Familie, welches vor allem Lachse betrifft
    • Ursache: Ansteckung mit Erreger (über Kiemen oder Magen-Darm-Trakt), gefördert durch Stress bei unangemessener Haltung oder Behandlung
    • Symptome: Lethargie, blasse Kiemen, Blutungen auf Haut und im Auge, Verfärbung der Leber, uvm.
    • Übertragung: Direkter Kontakt mit infizierten Fischen oder deren Sekreten
    • Behandlung: Aktuell nicht behandelbar, erkrankte Fische müssen dem Gewässer umgehend entnommen & dem Amtstierarzt gemeldet werden

Infektiöse hämatopoetische Nekrose

    • Anzeigepflichtig
    • Erreger: Virus (Novirhabdovirus), welcher besonders zwischen 10 und 15 Grad fast 100% tödlich ist und vor allem Salmoniden betrifft
    • Ursache: Ansteckung mit Virus, gefördert durch Stress induzierte Faktoren
    • Symptome: Wechsel von Lethargie zu Hyperaktivität; Fresslust; Hämorrhagien in Haut und an Flosse; blasse Kiemen
    • Übertragung: Direkter Kontakt mit infizierten Fischen oder deren Sekreten
    • Behandlung: Aktuell nicht behandelbar, erkrankte Fische müssen dem Gewässer umgehend entnommen & dem Amtstierarzt gemeldet werden

Virale hämorrhagische Septikämie

    • Anzeigepflichtig
    • Erreger: Ein Salmoniden betreffendes Virus, welches durch den Rhabdovirus verursacht wird. Auch anfällig: Äschen, Renken (erkranken nicht, übertragen aber), Hechte, und der Steinbutt, uvm.
    • Ursache: In der Wildnis ist eine Infektion eher selten, meistens durch die unnatürlichen Lebensbedinungen in Aquakulturen verursacht und gefördert
    • Symptome: Fische halten sich am Rand ihres Lebensraums auf (Becken, Behälter, See), haben blasse Kiemen, Blutunterlaufene Flossen und im späteren Verlauf Glotzaugen
    • Übertragung: Horizontal von Fisch zu Fisch, auch über das Wasser. Geräte, Personal, Wasservögel oder eingebrachte Eier können ebenfalls Überträger sein
    • Behandlung: Keine Behandlung möglich. Fische müssen entnommen & getötet werden

Koi-Herpesvirusinfektion

    • Anzeigepflichtig
    • Erreger: Virus-Erreger, der alle Karpfenarten befällt und ohne Behandlung zu einer Sterblichkeit von 80-100% in allen Altersklassen führt
    • Ursache: Krankheit ist in Deutschland noch nicht weit verbreitet. Durch den Import von Koi-Karpfen besteht aber ein konstantes Risiko, dass es zu einer Ausbreitung kommt
    • Symptome:
    • Übertragung: Erfolgt über Urin, Kot, Haut und Kiemenschleim bzw. damit kontaminiertes Wasser oder Equipment. Auch Störe und Welse können das Virus in sich tragen, sind aber nur Überträger
    • Behandlung: Befallene Fische sind sofort dem Gewässer zu entnehmen und zu töten. Der Virus selbst ist empfindlich gegen Desinfektionsmittel aus der Aquakultur und wird durch UV-Strahlung und Temperaturen über 50 Grad inaktiviert
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