Das Flussneunauge ist ein parasitär lebender Fisch, der zu den Neunaugen gehört. Es hat eine lange Geschichte und gehört zu den ältesten noch lebenden Wirbeltieren. Der Lebenszyklus und die Fortpflanzung dieses Tieres sind besonders faszinierend und weisen einige interessante Besonderheiten auf.
1. Allgemeine Merkmale
- Körperbau: Das Flussneunauge hat einen schlanken, länglichen Körper, der bis zu 80 cm lang werden kann. Es besitzt eine rundliche Mundöffnung, die als Saugnapf fungiert, um sich an anderen Fischen festzusaugen.
- Besonderheit: Die Mundöffnung ist mit Hornzähnen ausgestattet, die beim Saugen von Blut eine wichtige Rolle spielen.
- Lebensraum: Flussneunaugen leben vorwiegend in Süßgewässern wie Flüssen und Seen. Sie bevorzugen saubere, kühle Gewässer mit kiesigem Boden.
2. Lebenszyklus
- Larvenstadium: Nach der Befruchtung entwickeln sich die Eier zu Larven, die im Boden von Gewässern leben. In dieser Phase verbringen sie mehrere Jahre (bis zu 6 Jahre) im Bodengrund und ernähren sich von organischen Partikeln im Wasser.
- Metamorphose: Nach der Larvenphase durchlaufen die Flussneunaugen eine Metamorphose, bei der sie ihre parasitäre Lebensweise entwickeln.
- Erwachsenes Stadium: In ihrer erwachsenen Form sind Flussneunaugen parasitär und saugen das Blut von anderen Fischen, indem sie sich mit ihrem Saugnapf an den Körpern von Fischen festhalten.
3. Fortpflanzung und Laichverhalten
- Laichzeit: Die Fortpflanzung erfolgt im Frühling, wenn die Flussneunaugen flussaufwärts wandern, um in klaren, kiesigen Gewässern zu laichen.
- Laichplatzwahl: Die Tiere bevorzugen flache, kiesige Gewässerstellen, wo sie ihre Eier ablegen können.
- Fortpflanzungsverhalten: Männchen verteidigen die Laichplätze und kämpfen um die besten Stellen. Nachdem das Weibchen die Eier abgelegt hat, erfolgt die Befruchtung durch das Männchen. In dieser Phase legen Weibchen bis zu mehreren Tausend Eier ab.
- Nach der Fortpflanzung: Nach dem Laichen sterben die erwachsenen Flussneunaugen in der Regel, da ihr Lebenszyklus nach der Fortpflanzung abgeschlossen ist.
4. Parasitismus
- Parasitisches Verhalten: Nach der Metamorphose entwickeln sich Flussneunaugen zu parasitären Tieren, die das Blut von Fischen saugen. Sie befestigen sich mit ihrem Saugnapf an den Körpern der Fische und ernähren sich durch eine Art „Blutmahlzeit“.
- Folgen für die Fische: Das Blut saugen kann den betroffenen Fischen schaden, indem es deren Energie verringert und die Wunden für Infektionen öffnet.