Angeln in Thüringen

Kursleiter Philipp Teichert mit einem Hecht
In diesem Beitrag kannst du dich über die verschiedenen Möglichkeiten informieren, wie und wo du in Thüringen Angeln kannst.

Was sind die Voraussetzungen, um in Thüringen zu angeln?

Großer Hecht beim beim Angeln in Thüringen an der Bleilochtalsperre

Um in deinem Bundesland Fische fangen zu dürfen, benötigst du zwei Dinge: einen Fischereischein (oder Vierteljahresfischereischein) und einen Erlaubnisschein (Tageskarte o. Ä.). Bevor es jetzt das erste Mal an die Angelrute geht, stellt sich die Frage: wie komme ich an meinen Angelschein?

Grundsätzlich musst du in Thüringen einen Kurs absolvieren mit anschließender staatlicher Fischereischein-Prüfung. Diesen Kurs kannst du ganz einfach und bequem online durchführen. Anschließend bist du bestens für die Fischereischein-Prüfung vorbereitet, da du im Onlinekurs alle Informationen erhältst, welche du zum Bestehen der Angelschein-Prüfung benötigst. Um Karpfen, Zander, Äschen, Forellen und Co. nachzustellen, musst du deine Fischerprüfung erfolgreich absolvieren. Wenn du dies geschafft hast (sollte kein Problem für dich sein!), dann kannst du auf der unteren Fischereibehörde deinen Fischereischein abholen und diesen auf ein, fünf oder zehn Jahre erwerben (und lebenslang).

Für das Angeln in Thüringen kannst du auch einen Vierteljahresfischereischein nutzen. Diesen kannst du dir ein Mal im Jahr für drei Monate bei der unteren Fischereibehörde ausstellen lassen. Die untere Fischereibehörde muss zwingend die sein, in welcher du auch gemeldet bist. Dafür benötigst du lediglich ein Passfoto. Mit diesem gehst du zur Behörde und kannst deinen Vierteljahresfischereischein beantragen. Das dauert im Regelfall ca. 10–15 Minuten Bearbeitungszeit und im Anschluss kannst du gegen eine Gebühr von 25 € deinen Schein mitnehmen und das große Angeln kann beginnen. Du erhältst neben deinem Schein noch ein Heft mit vielen Informationen, damit du auch über die wichtigsten Sachen wie z. B. das Fischereigesetz informiert bist.

Online Vorbereitungskurs zum Angelschein in Thüringen

Neben Fischereischein oder Vierteljahresfischereischein wichtig: Erlaubnisschein

Vierteljahresfischereischein in Thüringen großzügige Ausnahme für Angler

Um dein Anglerglück zu testen, benötigst du neben deinem Fischereischein auch den Fischereierlaubnisschein (umgangssprachlich Angelkarte). Wenn du an den Seen, Teichen, Stauseen, Kiesgruben, Bächen und Flüssen in Thüringen angeln möchtest, dann ist eine elementare Sache, dass du im Besitz einer Angelberechtigung bist. Diese kannst du dir in einem Angelgeschäft, bei Vereinen, an Tankstellen oder teilweise online kaufen.

Was du hier unbedingt wissen solltest: Mit dem Vierteljahresfischereischein kann es stellenweise zu Einschränkungen kommen. Beispielsweise der LAVT e.V. erlaubt das Angeln in Thüringen mit dem Vierteljahresfischereischein, aber dafür mit folgenden Bedingungen: Das Angeln ist nur mit einer Rute erlaubt und es darf nur auf Friedrich geangelt werden. Das Angeln mit Kunstködern oder mit einem toten Köderfisch ist nicht gestattet. Manchmal gibt es aber auch Vereine, die das Angeln mit zwei Ruten erlauben und dies dann auch auf Raubfische.

Wichtig: Nicht jeder Verein gibt Angelkarten an Inhaber von Vierteljahresfischereischeinen aus. Für das Reinschnuppern in das Hobby ist diese Art von Angelschein absolut ausreichend. Wer allerdings Gefallen an dem Hobby gefunden hat, sollte definitiv einen Kurs absolvieren und den “richtigen” Fischereischein machen.

Gewässertypen in Thüringen

Kiesgrube als Angelgewässer in Thüringen

In Thüringen sind alle Gewässertypen vorhanden, von Bächen über Flüsse bis hin zu großen Talsperren. Bäche gibt es in Thüringen allerhand, einer der bekanntesten ist die Apfelstädt. Der nächstgrößere Gewässertyp ist der Fluss, die bekanntesten sind die Saale, die Unstrut, Gera und Weiße Elster. Thüringen ist aber hauptsächlich für die bedeutenden Talsperren bekannt, so z.B. die Bleilochtalsperre, als größter Stausee Deutschlands. Ein weiteres Beispiel ist die Hohenwartetalsperre. Es gibt für das Angeln in Thüringen viele tolle Gewässer, auch um einen Angelurlaub hier zu verbringen. Eine Übersicht über viele Gewässer findest du auch im Gewässerverzeichnis des Landesanglerverband LAVT e.V. Deutschlandweit bekannt ist die Saalekaskade. Zu diesem Gewässerverbund zählen die Bleilochtalsperre, die Hohenwartetalsperre, Talsperre Burgkhammer, Talsperre Walsburg und die Talsperre Eichicht.

Bleilochtalsperre – die größte deutsche Talsperre „Thüring'sche Meer“

Zander gefangen in der Bleilochtalsperre beim Angeln in Thüringen

Die Bleilochtalsperre gehört mit zu den fischreichsten Gewässern Deutschlands. Es wird aufgrund der ca. 900ha großen Fläche, welche viele kleine Orte umschließt und mit 28 km Uferlänge auch als das „Thüringische Meer“ bezeichnet.

Die Talsperre ist für ihr großes Artenspektrum bekannt, aufgrund des großen Weißfischbestandes gibt es eine Vielzahl von Raubfischen. Die am meisten geangelten Fische sind Hechte, Zander, Barsche und Welse. Dies alles führt dazu, dass viele Angler einen sehr weiten Weg auf sich nehmen, um sich zu belohnen.

Der Bootsverleih vor Ort erleichtert das Angeln sehr, denn es nur wenige Uferstellen, welche schwer zu erreichen sind. Mit den Vorteilen des Bootangelns kommt es aber auch zu Nachteilen und Verboten, z.B. dass nur vom verankerten Boot geangelt werden darf. Zu den häufigsten Fangmethoden gehören Spinnfischen und Friedfischangeln, diese sind weit verbreitet und können durch unsere Expertenkurse erlernt werden. 

Kiesgruben bei Erfurt

Hecht auf Gummifisch in Kiesgrube in Thüringen

Eines der beliebtesten Gewässertypen sind Kiesgruben. Diese entstehen durch Kiesabbau. Oftmals sind hier große Schaufelradbagger im Einsatz, welche Stück für Stück immer mehr Kies aus der Grube baggern. Der große Vorteil für dich als Angler ist, dass hier tolle Angelgewässer und Badeseen entstehen. Natürlich braucht diese Art von Gewässer einige Jahre, bis diese nach der Flutung renaturiert sind. Deshalb ist es meist so, dass neben frisch ausgebaggerten Baggerseen noch keine Bäume und keine Grünflächen vorhanden sind.

Kennzeichnen für diese Gewässer sind klares Wasser und ein hohes Nahrungsaufkommen. Diese Voraussetzungen eignen sich bestens, um kapitale Fische wie Karpfen, Schleien und Rotfedern zu fangen.

Auch in Thüringen ist diese Art von Gewässern weit verbreitet, im Norden Erfurts gibt es eine Reihe an Kiesgruben z.B. Erfurt-Mittelhausen und Kühnhausen, welche leicht erreichbar sind. Hier ist auch das Nachtangeln erlaubt. An diesen Gewässern gibt es andere Techniken zum Fangen, das Grundbleiangeln und das Posenfischen sind hier die verbreitetsten.

Fließgewässer in Thüringen

Zwei Angler im Fließgewässer beim Angeln in Thüringen

Thüringen hat eines der dichtesten Gewässernetze Deutschlands. Fließgewässer eignen sich besonders gut zum Angeln, weil Fische dort im ständigen Wandel sind. Das Angeln in diesen Gebieten ist aufgrund der Wetterabhängigkeit und vielen beeinflussenden Faktoren sehr spannend und abwechslungsreich. In Thüringen sind die bekanntesten Fließgewässer die Saale, Weiße Elster und die Gera.

Die weiße Elster, ein 250 km langes Fließgewässer, ist in Thüringen eines der bekanntesten Gewässer, aufgrund der großen Städten durch die sie in Thüringen fließt. Sie entsteht im Elstergebirge und fließt durch die Städte Gera, Greiz und Bad Köstritz. Die weiße Elster mündet in das zweitbekannteste Fließgewässer in Thüringen – die Saale.

Die Saale, das längste Fließgewässer Thüringens, mit rund 400 km Länge. Sie entsteht im Fichtelgebirge bei Münchberg und hat ihre Mündung in die Elbe bei Barby und ist damit der zweitlängste Nebenfluss der Elbe.

In beiden Flüssen kann man grundsätzlich alle Fischarten fangen. Sowohl Raubfisch, wie Hecht, Barsch, Zander und Forelle als auch Friedfische z.B. Karpfen, Rotaugen, Barbe und Rotfeder. Am besten ist ein vor dem Angeln erstellter Plan, um die jeweiligen Zonen passend zu befischen. Charakteristisch sind einzelne Abschnitte z.B. Fliegenstrecken, in denen Fischerei ausschließlich mit Fliegenruten betrieben werden kann.

Angeln an Forellenseen in Thüringen

Lachsforelle beim Angeln in Thüringen an Forellenseen
Lachsforelle - gefangen beim Angeln am Forellensee in Themar

Zunehmender Beliebtheit erfreut sich auch das Angeln auf Regenbogen und Lachsforellen in kleinen Teichen, sogenannten Forellenteichen. Zwei Anlagen, welche in Thüringen besonders beliebt sind, sind die Forellenanlage in Themar und in Paulinzella. Beide Betriebe erfreuen sich einer langen Tradition in Bezug auf Fischzucht, Kultur vor Ort und natürlich dem Angeln im See.

Beide Gewässer liegen im schönen Thüringer Wald und gerade die Kulisse ist wirklich beeindruckend. Der Blick und die Natur an beiden Gewässern ist für jeden Angler und Nicht-Angler einfach beruhigend.

Das Fischen auf die Salmoniden macht an solch einem Angelgewässer sehr viel Spaß, da der Erfolg meist nicht lange auf sich warten lässt. Zudem ist das Angeln sehr vielseitig. Du kannst stationär angeln, beispielsweise mit der Posen- oder Grundmontage. Des Weiteren hast du aber auch die Möglichkeit, mit einer Spinn- oder Fliegenrute zu angeln. Das aktive Angeln ist natürlich abwechslungsreicher und du bist dauerhaft in Bewegung.

Online Vorbereitungskurs zum Angelschein in Thüringen
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