Bachneunauge

Begriffserklärung

Das Bachneunauge ist in Europa weit verbreitet und lebt vor allem in klaren, sauerstoffreichen Gewässern wie Bächen, Flüssen und Teichen.

Merkmale

Das Bachneunauge hat einen langgestreckten, schlangenähnlichen Körper ohne Flossenstrahlen. Es besitzt einen großen, scheibenförmigen Saugnapf an seinem Kopf, der mit scharfen Zähnen ausgestattet ist. Dieser Saugnapf dient dem Fisch dazu, sich an anderen Fischen festzuhalten und als Parasit Blut zu saugen. Die Tiere erreichen eine Länge von bis zu 30 cm.

Ein weiteres charakteristisches Merkmal des Bachneunauges ist das Fehlen eines Kiefers, weshalb es bei der Nahrungsaufnahme auf seinen Saugnapf angewiesen ist. Es kann sich an Fischen oder anderen Wirbeltieren festsetzen und deren Blut sowie Körperflüssigkeiten aufnehmen.

Lebensraum

Bachneunaugen bevorzugen kalte, klare Gewässer mit hohem Sauerstoffgehalt. Sie sind vor allem in kleineren Fließgewässern, wie Bächen und Flüssen, zu finden, die gute Strömung und ausreichend Kies- oder Sandflächen für ihre Fortpflanzung bieten. Das Bachneunauge benötigt für seine Fortpflanzung fließende Gewässer, in denen es seine Eier ablegt. Die Larven leben zunächst im Sediment, wo sie sich von organischem Material ernähren, bevor sie zu erwachsenen Tieren werden.

Während der Fortpflanzung legen die weiblichen Bachneunauen ihre Eier in flachen Gewässerbereichen ab, und die Larven schlüpfen nach einigen Wochen. Diese verbringen mehrere Jahre als Larven im Gewässer, bevor sie sich zu adulten Tieren entwickeln.

Lebensweise und Ernährung

Das Bachneunauge ist ein Parasit, der sich im erwachsenen Stadium von anderen Fischen ernährt. Mit seinem Saugnapf haftet es sich an den Körper eines Wirtsfisches an, um Blut und Körperflüssigkeiten zu saugen. Dieser Vorgang kann dem Wirt schaden, indem er Blut verliert und offene Wunden durch die Zähne des Neunauges entstehen. In der Natur sind die Folgen für den Wirt oft geringfügig, aber bei starkem Befall kann es zu Schwächung oder sogar zum Tod des Fisches kommen.

Die Tiere sind im Vergleich zu anderen Fischen eher nachtaktiv und suchen nachts nach Wirten, an denen sie sich festhalten können.

Bedeutung und Schutz

Das Bachneunauge ist in vielen Regionen Europas ein natürlicher Bestandteil des Ökosystems. Obwohl es als Parasit bekannt ist, hat es eine wichtige Rolle im Nahrungskreislauf und trägt zur Regulation der Fischpopulationen bei. Durch seine Lebensweise ist das Bachneunauge in einigen Gebieten jedoch auch ein Problem, da es invasive Fischarten schwächen oder übermäßig befallen kann.