Der Lachs gehört zu den bekanntesten Wanderfischen der Welt. Er lebt sowohl im Süß- als auch im Salzwasser und durchläuft im Laufe seines Lebens mehrere Lebensräume. Besonders beeindruckend ist sein Laichverhalten, das zu den bemerkenswertesten Phänomenen im Tierreich zählt.
Lebenszyklus und Wanderung
Lachse schlüpfen in kühlen, sauerstoffreichen Flüssen, meist in den oberen, kiesigen Flussabschnitten. Die Jungtiere – sogenannte Parr – wachsen dort ein bis drei Jahre heran. Danach wandern sie als Smolts ins Meer, wo sie mehrere Jahre verbringen und stark an Gewicht zulegen. In dieser Zeit verändern sie ihr Aussehen und ihre Physiologie, um sich an das salzhaltige Meerwasser anzupassen.
Laichverhalten
Sobald die Lachse geschlechtsreif sind, kehren sie zum Laichen in den Fluss zurück, in dem sie geboren wurden – oft über tausende Kilometer hinweg. Diese Wanderung nennt man Laichwanderung oder anadrome Wanderung. Wissenschaftler vermuten, dass die Fische sich dabei an einem Mix aus Magnetfeld-Orientierung, Sonnenstand und Geruchssinn orientieren.
Am Ziel angekommen, beginnt das eigentliche Laichgeschäft. Die Weibchen schlagen mit kräftigen Schwanzbewegungen Laichgruben in den Kies des Flussbetts. Dort legen sie ihre Eier ab, die vom Männchen gleichzeitig mit Sperma befruchtet werden. Danach wird die Grube mit Kies bedeckt, um die Eier vor Fressfeinden und starker Strömung zu schützen.
Sterben nach dem Laichen
Für viele pazifische Lachsarten endet der Lebenszyklus nach dem Laichen. Sie sterben wenige Tage bis Wochen später, ihr Körper zerfällt und gibt Nährstoffe in den Fluss zurück – ein wichtiger Beitrag für das Ökosystem. Atlantische Lachse hingegen können den Laichakt mehrfach überleben und erneut ins Meer zurückkehren, obwohl das nur bei einem kleinen Teil der Population geschieht.
Bedrohungen und Schutz
Lachse sind heute stark bedroht – durch Überfischung, Klimawandel, Flussverbauungen, Wasserverschmutzung und die Zerschneidung ihrer Wanderwege durch Staudämme. Renaturierungsmaßnahmen, der Bau von Fischtreppen und nachhaltige Fischereipolitik sind notwendig, um den Fortbestand der Lachsbestände zu sichern.