Uferbegradigung

Begriffserklärung

Eine Uferbegradigung ist eine bauliche Maßnahme, bei der die natürlich geschwungene Form eines Fluss- oder Bachufers künstlich begradigt wird. Ziel ist es, das Gewässerbett geradliniger zu machen – oft im Rahmen von Flussregulierungen oder zur besseren Nutzbarkeit der umliegenden Flächen.

Warum wird eine Uferbegradigung durchgeführt?

  1. Landgewinnung oder Flächennutzung:
    Durch die Begradigung wird das Flussbett schmaler oder verlegt, was Platz für Landwirtschaft, Siedlungen oder Infrastruktur schafft.

  2. Hochwasserschutz (früher gedacht):
    Früher nahm man an, dass ein begradigter Fluss schneller abfließt und so Hochwasser verhindert – was heute als problematisch gilt.

  3. Schifffahrt und Wasserbau:
    Gerade Flussverläufe erleichtern den Bau von Kanälen und die Navigation für Schiffe.

  4. Technische Kontrolle:
    Ein begradigter Fluss lässt sich einfacher regulieren, vermessen und instand halten.

Folgen einer Uferbegradigung (oft negativ):

  • Verlust von Lebensräumen:
    Naturnahe Ufer mit Flachwasserzonen, Auen und Kiesbänken gehen verloren – wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen.

  • Höhere Fließgeschwindigkeit:
    Das Wasser fließt schneller, was Erosion und Hochwasserrisiken flussabwärts erhöhen kann.

  • Weniger Wasserrückhalt:
    Begradigte Flüsse haben keine Auenflächen mehr, um bei Hochwasser Wasser aufzunehmen – Überschwemmungen können dadurch zunehmen.

  • Ökologische Verarmung:
    Strukturreiche, lebendige Gewässerabschnitte werden zu monotonen, oft ökologisch toten Kanälen.