Die Altersbestimmung bei Fischen ist ein wichtiger Aspekt in der Fischereibiologie, insbesondere in der Forschung. Sie hilft Wachstumsraten, Fortpflanzungszyklen und die Altersstruktur von Fischbeständen zu analysieren. Es gibt verschiedene Methoden, um das Alter eines Fisches zu bestimmen, die je nach Fischart und wissenschaftlichem Ziel variieren.
Zu den gängigen Forschungsverfahren zählen:
1. Analyse der Schuppen
- Methode: Die häufigste Methode bei Arten mit gut entwickelten Schuppen. Schuppen werden unter dem Mikroskop untersucht. Anhand von Jahresringen (ähnlich wie bei Bäumen), lässt sich das Alter bestimmen.
- Anwendung: Geeignet ist diese Methode vor allem für Süßwasserfische.
- Besonderheiten: Saisonale Wachstumsphasen (schneller im Sommer, langsamer im Winter) erzeugen helle und dunkle Zonen. Diese Zonen bilden den Jahresring.
2. Otolithen-Analyse (Gehörsteine)
- Methode: Otolithen sind kleine Kalkstrukturen im Innenohr der Fische. Sie lagern ebenfalls Jahresringe ab. Nach der Entnahme werden die Otolithen geschnitten, poliert und mikroskopisch untersucht.
- Besonderheiten: Die Otolythen-Analyse ist die genauste Methode, da Otolythen das Wachstum über das gesamte Leben des Fisches dokumentieren und nicht wie Schuppen verloren gehen oder nachwachsen.
- Anwendung: besonders gerne wird diese Methode bei Meeresfischen wie Dorsch, Kabeljau und Makrelen angewendet.
3. Untersuchung von Flossenstrahlen und Wirbeln
- Methode: Die Flossenstrahlen und Wirbelkörper können ebenfalls Wachstumsringe aufweisen. Diese werden nach Präparation und Färbung mikroskopisch analysiert.
- Besonderheiten: Wird weniger häufig angewendet, vor allem bei Arten, die keine aussagekräftigen Otolythen und Schuppen haben.
- Anwendung: Vor allem bei knorpeligen Fischen wie Stör und Wels.