Angelmethoden

Begriffserklärung

Grundangeln

Das Grundangeln gehört zu den beliebtesten und am weitesten verbreiteten Angelmethoden. Die meisten Fische finden ihre Nahrung im und am Gewässergrund. So verstecken sich Muscheln, Krebse, Larven, Würmer etc. in Schlamm, Sand und Sediment. Tote Fische sinken zu Boden und warten dort auf die Weiterverwertung durch einen hungrigen Raubfisch. Geangelt wird beim Grundangeln deshalb mit natürlichen Ködern wie Würmern, Brot, Teig, Mais oder speziellen Teig-Kügelchen, sogenannten Boilies. Karpfen, Brachsen, Schleien, Rotfedern oder auch Rotaugen können mit diesen Ködern gefangen werden. Mit toten Fischen oder Fischstücken werden Raubfische wie Aale, Zander, Welse oder Forellen geködert. Vor allem Aale mögen Wurmköder und lassen sich in wärmeren Nächten überlisten.

Neben der Köderwahl kann auch die Position eben dieser variieren.  So kann man mit und ohne Pose angeln. Entschiedet man sich gegen eine Pose, liegt der Köder auf dem Gewässergrund und wird durch ein zusätzliches Blei an Ort und Stelle gehalten. Die Position des Bleis auf der Schnur ist entscheidend für den Widerstand, den die Fische beim Schlucken des Köders spüren. Mit Pose wird der Köder über dem Gewässerboden angeboten. Hierbei steht die Pose senkrecht im Wasser und zeigt jeden noch so zaghaften Biss an. Damit die Pose stehen kann, muss auch hier eine passende Bebleiung vorhanden sein. Soll der Haken samt Köder schnell absinken, wird das Blei in der Nähe des Hakens befestigt. Ein langsames Absinken wird durch Blei erreicht, welches über das Vorfach verteilt angebracht wird. Das Angeln mit Pose birgt das Risiko, dass bei starker Strömung oder Wind ein Abtreiben des Köders unvermeidbar ist. Wie der Name es vermuten lässt, ist das das Angeln ohne Pose die klassische Art dieser Angelmethode, da der Köder hier am Grund liegt.

Eine Steckrute, mit einer Länge von 2,80 m bis 3,60 m dient hier als Angelgerät. Das Wurfgewicht von 5 g bis 80 g richtet sich nach der Größe der Rute, aber auch nach dem Zielfisch. Als Rolle bieten sich Freilaufrollen an, damit der Fisch einfach Schnur ziehen kann und man mit einer Kurbelumdrehung bereits den Anschlag setzen kann. Auf der Rolle eignet sich monofile Schnur, mit einem Durchmesser von 0,25 mm bis 0,35 mm an. Beim Angeln auf Raubfisch ist ein Stahlvorfach zu verwenden. An diesem sind für Raubfische als Zielfisch Drillingshaken. Die Hakenwahl richtet sich generell nach der Größe des Fisches. Als Faustformel kann man sich merken, je kleiner der Fisch, desto größer der Haken.

Stippangeln

Das Angelgerät ist bei dieser Methode sehr lang (4 m bis 8 m) ohne Ringe und ohne Rolle. Die Stipp- oder auch Teleskoprute besteht meistens aus Glas- oder Kohlefaser. Je höher der Kohlefaseranteil, desto so dünner und leichter ist die Rute. Der Preis steigt dann allerdings auch.

Die Stipprute wird vor allem beim Angeln auf kleinere Fische wie Rotaugen, Güster, Ukelei, Plötze und Brasse verwendet. Als Köder werden passend zum Zielfisch Würmer, Maden, Bienenmaden, Mais oder Brot verwendet.

An der Spitze der Rute wird die sogenannte “Kopfschnur” angebracht. Sie ist sehr dünn und meist nicht länger als die Rute selbst ist. Feine Posen zeigen die Bisse der Fische an und liegen direkt unterhalb der Rutenspitze. Durch diese Position liegt der Köder perfekt und gleitet unauffällig ins Wasser. Zudem ist deshalb ein schneller Anhieb möglich. Der Haken ist bei dieser Angelmethode filigran und wird am Ende der monofilen Schnur angebracht. Zum Rest der Montage gehören noch Bleischrotketten, Wirbel und das Vorfach.

Spinnangeln

Anders als die zuvor genannten Methoden ist das Spinnfischen eher aktiv. Hier werden weite Strecken am Gewässer zurückgelegt und der Köder ständig ausgeworfen und eingeholt. Zu den Ködern zählen vor allem künstliche, Spinner, Blinker, Wobbler oder Gummifische. Aber auch tote Köderfische finden hier Verwendung, um in erster Linie Raubfische wie Hechte, Huchen, Zander, Rapfen und Forellen zu fangen.  Durch das Einholen der Schnur wird der Köder in Bewegung gesetzt und erweckt, mit seinen taumelnden Bewegungen den Anschein ein verletzter Fisch zu sein, perfekte Beute also. Die richtige Führung des Köders ist hierbei entscheidend. Er kann schnell oder langsam, ruckartig oder eher gleichmäßig durch das Wasser gezogen werden. Je nachdem wie der Angler die Rolle dreht oder die Rute beim Dreh bewegt, macht der Köder andere Bewegungen und wirkt für den Zielfisch real. Zudem bestimmt der Angler, in welcher Wassertiefe der Köder geführt wird. Forellen oder Barsche jagen vornehmlich an der Wasseroberfläche. Will man eine Zander fangen, sollte der Spinnköder tiefer geführt werden.

Die Zielfischart entschiedet zudem über leichtes, mittleres und schweres Spinnangeln. Mit leichtem Gerät, also leichteren Ruten (Wurfgewicht bis 25 g), kleineren Rollen (bis 2000) und Ködern wird vor allem auf Forelle und Barsch geangelt. Beim mittleren Spinnfischen zählen Hechte, Zander und Schied zu den Zielfischen. Hier ist das Angelgerät entsprechend schwerer. Die Ruten haben meist ein Wurfgewicht bis 60 g und die Rollen haben eine Größe von 2500 bis 4000. Das stärkste Gerät wird auf Wels und Huchen verwendet. Mit einem Wurfgewicht von 120 g bis 300 g und einer Rollengröße ab 6000 sollen die Zielfische bezwungen werden.

Trotz hohem Wurfgewicht ist das Gewicht der Rute allgemein gering zu halten. Durch das aktive Beangeln ist eine rasche Ermüdung zu verhindern. Ruten aus einem Kohlefasergemisch wie Carbon eignet sich hier am besten, um unnötig Gewicht tragen zu müssen. Auch bei der Wahl des Käschers ist auf das Material zu achten. Die Boxen voll mit verschiedensten Kunstködern können durch einen kurzen Blick auf den Wetterbericht von unpassenden Ködern befreit und dadurch leichter, bzw. kleiner werden.

Wie bereits erwähnt entschiedet die Führung des Köders über den Fangerfolg. Hier unterscheiden sich die einzelnen Kunstköder jedoch zusätzlich in ihrer Aktion. Bei einem Spinner dreht sich ein loses Blatt, das Spinnerblatt, um eine feststehende Achse. Dadurch wird eine Druckwelle erzeugt und der Spinner kann auch in trübem Gewässer von Fischen, über ihr Seitenlinienorgan wahrgenommen werden. Als Blinker werden mehr oder weniger gewölbte Metallblättchen bezeichnet. Diese werden vom Angler taumelnd geführt, was einen verletzen Beutefisch imitiert. Diese Blättchen haben unterschiedliche Größen und Gewichte, unterscheiden sich jedoch auch in ihrer Farbe. Beliebte Kunstköder sind zudem Wobbler. Hierbei handelt es sich um ein- oder mehrteilige Fischimitationen, welche mit Tauchschaufeln am Kopf versehen sind. Wird ein Wobbler durch das Wasser gezogen, sinkt er durch die Tauchschaufel, je nach Größe und Winkel, mehr oder weniger schnell, auf Tiefen von bis zu 2 m ab. Wobbler, welche eher an der Wasseroberfläche jagende Räuber anlocken sollen, werden auch schwimmende Wobbler genannt. Sinkende Wobbler lassen deutlich größere Tiefen zu. Diese Köder sind ideal, wenn die Fische tief stehen und der Gewässergrund zudem frei von Wasserpflanzen ist. Wie bereits erwähnt, lassen sich so auch am Gewässergrund jagende Zander überlisten. Zocker sind Köder, welche aus Metall gegossen sind und einen feststehenden Haken besitzen. Diese werden hauptsächlich mit Heb- und Senkbewegungen unter einem Boot geangelt.

Da beim Spinnangeln vermehrt auf Raubfische geangelt wird, ist ein Vorfach aus Stahl unabdingbar. Kommen Hechte im Gewässer vor, ist ein Stahlvorfach von mind. 30 cm Länge empfehlenswert. Auch der Haken muss auf die Raubfische angepasst sein. Da die Mäuler der Fische sehr hart sein können, muss die Spitze des Hakens sofort greifen. Hier kommen vor allem Zwillings- oder Drillingshaken zum Einsatz. Aber auch größere Einzelhaken werden oft als Haken für Raubfische verwendet. Sogenannte Jighaken sind eine Kombination aus einem Haken und einem Bleikopf. Dabei handelt es sich um spezielle Haken zum Kunstköderangeln mit Gummifisch und Twister. Die Größe von diesem Haken zum Raubfischangeln muss dabei auf den Gummifisch zugeschnitten sein, da durch das Blei im Kopf auch die Tiefe des Köders im Wasser beeinträchtigt wird. Ein weiterer Haken zum Angeln mit Gummiködern ist der Offset Haken. Er ist an dem charakteristischen Knick im Hakenschenkel und der Öse zu erkennen. Immer populärer werden die sogenannten Schonhaken. Bei dieser Art wird auf den Widerhaken verzichtet, was für die Fische besonders schonend sein soll.

Schlepp- und Pilkangeln

Beim Spinnfischen kann man auch vom Boot aus angeln. Wird der Köder hinter dem Boot hergezogen, nennt man dies Schleppangeln. Wie tief der Köder ins Wasser absinkt, kann durch die Schnurlänge, die Bleibeschwerung und die Fahrtgeschwindigkeit bestimmt werden. Mit dieser Methode kann selbst in einer Angelpause oder dem Aufsuchen eines neuen Spots ein Fisch gefangen werden.

Eine abgewandelte Art des Spinnfischens stellt das Pilkangeln dar. Hierbei wird im Meer auf Raubfische wie Dorsch, Köhler, Hering oder Pollack geangelt. Der Kunstköder, hier Pilker wird vom Boot aus senkrecht nach unten in einen Fischschwarm, bis zum Meeresgrund abgelassen. Durch hebende und senkende Bewegungen sollen die Zielfische zum Jagen animiert werden. Pilker sind bis zu mehreren hundert Gramm schwere Metallköder. Sie können direkt an die Hauptschnur oder das monofile Vorfach gebunden werden.

Das Angelgerät sollte zwischen 2,40 m bis 3,0 m lang sein, ein Wurfgewicht von 50 g bis 400 g (abhängig vom Pilker) und eine Spitzenaktion besitzen. Damit bei Bedarf ein harter Anschlag gesetzt und der Köder ausreichend schnell beschleunigt werden kann, sollte die Angelrute über ein ausreichendes Rückrat verfügen. Das Gewicht sollte aus den oben genannten Gründen beim Spinnfischen gering gehalten werden.

Als Rollen sind salzwasserfeste Multi- und auch Stationärrollen (3.000er bis 5.000er) geeignet. Die Rollen sollten ein robustes Getriebe und Bremssystem besitzen. Nach einem Angeltrip im Meer sollte man wegen des Salzwassers immer Rute und Rolle spühlen und vom Dalz befreeien, um die Langlebigkeit zu gewährleisten.

Als Hauptschnur ist eine rundgeflochtene Schnur empfehlenswert. Diese hat beim gleichem Durchmesser eine bedeutend höhere Tragkraft als monofile Schnüre und besitzt nur eine minimale Dehnung. Vor die Hauptschnur sollte zudem ein monifiles Vorfach mit einer Länge von etwa 50 cm bis 80 cm und einer Stärke von 0,50 mm bis 0,80 mm geschaltet werden. Dadurch wird der Anhieb etwas abpuffert und das Risiko des Ausschlitzen der Fische ist geringer.  Für die meisten Zielfische reicht ein Schnurdurchmesser von 0,15 mm bis 0,18 mm Stärke aus. Eine dünnere Schnur bietet der Strömung außerdem einen geringeren Widerstand und durch die geringe Dehnung hat der Angler einen viel besseren Kontakt zum Köder. Damit man im Wasser die Schnur besser erkennen kann, sollte man farbige Schnüre verwenden. Die Rolle sollte mit mindestens 200 m geflochtener Schnur enthalten, darunter kann man eine kostengünstige monofile Schnur unterfüttern.

Fliegenfischen

Das Fliegenfischen, auch Flugangeln genannte, gilt als Königsdiziplin unter den Angelmethoden. Bei dieser Methode steht der Angler wortwörtlich im direkten Kontakt zum Element Wasser. Mit Warstifeln oder winer Wathose kann der Angler so nah wie möglich an den Zeilfisch heran und dessen Lebensraum aktiv ablaufen.

Geangelt wird hierbei mit Nachbildungen von natürlichen Beutetieren der Räuber wie Forelle, Äsche, Döbel, Rotfeder oder Hasel. Die einzelnen Insektenköder richten sich nach dem Fressverhalten der Fische. Am Gewässergrund leben vor allem die Larven vieler Insekten. Haben diese ihre Geschlechtsreife erreicht, steigen sie zur Wasseroberfläche auf und schlüpfen später als flugfähiges Insekt. Teilweise sitzen die Insekten noch eine Zeit auf der Wasseroberfläche. Abgestorbene und auf den Gewässergrund hinabgesunkene Insekten werden ebenso imitiert. So sollen Nassfliegen und Nymphen die Räuber am Grund eines Gewässers locken. Der Köder für das Insekt auf der Oberfläche ist die Trockefliege. Als Beispiel gilt hier die Hechelfliege, da die abgespreizten Fibern der um den Hakenschenkel gebundenen Hechelfedern eine besondere Schwimmfähigkeit ermöglichen. Neben den genannten Ködern gibt es auch soganannte “Streamer”. Dieser flatternde Köder imitiert größere Beute wie Fische, Fischegel, Frösche oder gar Mäuse.

 

Da die Insekten eher von kliener Statur sind, fallen auch die künstlichen Nachbildungen klein aus. Deshalb sind auch nur kleine Haken der Größe 18 bis 20 von Nöten und zudem weidgerecht.

Hegene

Um in Seen auf Renken, Barsche und Saiblinge zu angeln, wird eine sensible Rute, eine feine Schnur und ein Vorfach mit Paternostermontage verwendet.


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