Die Fettflosse (wissenschaftlich als „Adipose“ bezeichnet) ist eine kleine, unpaare Zusatzflosse, die sich bei vielen Fischarten zwischen der Rückenflosse und der Schwanzflosse befindet. Sie ist meist ohne Flossenskelett oder knöcherne Stützelemente und ihre Form variiert je nach Art erheblich. Bei einigen Fischarten, wie den Welsen, ist die Fettflosse großflächig und fleischig, während sie bei anderen, wie bestimmten Salmlern, kaum sichtbar ist.
Der Name „Fettflosse“ stammt ursprünglich von der Annahme, dass die Flosse aus Fettgewebe besteht, was jedoch nicht zutrifft. Die Fettflosse hat eine noch nicht vollständig geklärte Funktion, aber in letzter Zeit wird zunehmend vermutet, dass sie hydrodynamische und strömungssensorische Aufgaben übernimmt. Untersuchungen, die an Regenbogenforellen durchgeführt wurden, zeigen, dass die Amputation der Fettflosse das Schwimmverhalten beeinflusst. Dabei konnte bei Fischen unterschiedlicher Größenklassen eine deutliche Steigerung der Schwanzschlagamplitude festgestellt werden, was darauf hindeutet, dass die Fettflosse eine Rolle bei der Stabilität und Bewegung im Wasser spielt.
Die Fettflosse kommt bei acht bekannten Ordnungen von Knochenfischen vor, darunter die Salmoniden (z. B. Lachse und Forellen), die Welsartigen, die Stintartigen und viele weitere Fischarten.