Meerneunauge

Begriffserklärung

Das Meerneunauge zählt zu den anadromen Wanderfischen und lebt in Küstennähe. Zur Fortpflanzung steigt er in Flüsse auf, den Rest des Jahres lebt es im Meer. Die erwachsenen Tiere haften sich mit ihrer Saugscheibe an andere Fische und ernähren sich von deren Muskelgewebe und deren Blut.

Zu Erkennen sind die Tiere an der deutlich getrennten Rückenflossen. Die hintere Rückenflosse ist mit der Schwanzflosse verbunden. Am oberen Maul befindet sich ein zweispitziger Hornzahn, am unteren Rand ist eine Leiste mit 7 – 9 Zähnen erkennbar. Besonders bei diesen Tieren ist die Mundscheibe, welche mit mehreren Reihen Zähnen in verschiedenen Größen besetzt ist. Die Färbung der Tiere ist eher unauffällig graugrün mit schwarzer Marmorierung und weißlich gefärbtem Bauch. Die Tiere besitzen keine Seitenlinie.

Die Tiere kommen – mit Ausnahme des Donaueinzugsgebietes – in ganz Deutschland vor. Im Rest Europas sind sie ebenfalls – bis auf das schwarze Meer – weit verbreitet.

Hier in Deutschland wird das Meerneunauge als “vom Aussterben bedroht” eingstuft. Gründe hierfür gibt es verschiedene. Der Hauptgrund jedoch ist, dass die Tiere durch unüberwindbare Hindernisse in den Flüssen, von ihren Laichplätzen abgeschnitten sind. Die noch vorhandenen und erreichbaren Laichgewässer sind oftmals durch Verschmutzung und Verbau so sehr verändert, dass sie nur noch in geringem Maße zum Ablaichen genutzt werden können.

Um dem entgegen zu wirken ist es wichtig, den Tieren wieder die Möglichkeit zu geben, ihre Laichgewässer zur erreichen.

In der Fortpflanzung legen die Tiere ihr Eier in paarweise angelegte Nestgruben. Die Elterntiere sterben nach der Fortpflanzung ab. Die nach wenigen Wochen schlüpfenden Larven bleiben in etwa vier Jahre im Süßwasser und wandern dann ins Meer ab. Die Weibchen legen in der Regel bis zu 300.000 Eier mit einer Größe von 1 mm ab.