Schleie

Begriffserklärung

Die Schleie (Tinca tinca) ist ein Süßwasserfisch, der in vielen Seen, Teichen und langsam fließenden Flüssen Europas und Asiens vorkommt. Wegen ihrer dicken Schleimschicht wird sie auch manchmal „Doktorfisch“ genannt – man glaubte früher, dass dieser Schleim heilende Wirkung auf andere Fische habe.

Aussehen:

  • Länge: meist 20–40 cm, in seltenen Fällen bis zu 65 cm

  • Gewicht: bis etwa 3–4 kg

  • Körper: kräftig, gedrungen, mit kleinen Schuppen

  • Farbe: olivgrün bis goldbraun, schimmernd im Sonnenlicht

  • Auffällig: kleine Barteln (Tastorgane) am Maul, rote Augen

Lebensraum:

Die Schleie lebt bevorzugt in:

  • ruhigen, warmen Gewässern

  • Seen, Teichen, Altwassern mit schlammigem Boden

  • Gegenden mit viel Pflanzenbewuchs

Sie hält sich gerne in Ufernähe auf und wühlt im Boden nach Nahrung.

Ernährung:

Schleien sind Allesfresser. Sie ernähren sich vor allem von:

  • Kleintieren im Schlamm: Würmer, Schnecken, Insektenlarven

  • Pflanzenteilen und Algen

Mit ihrem kleinen, aber kräftigen Maul suchen sie gründelnd (am Boden wühlend) nach Futter.

Fortpflanzung:

  • Laichzeit: Mai bis Juli, wenn das Wasser über 18 °C warm ist

  • Die Weibchen legen bis zu 300.000 Eier an Wasserpflanzen

  • Die Eier haften dort fest, die Jungfische schlüpfen nach wenigen Tagen

Besonderheiten:

  • Schleien sind sehr robust und vertragen auch sauerstoffarmes Wasser.

  • Im Winter graben sie sich in den Schlamm ein und verfallen in eine Art „Winterruhe“.

  • Die Schleie wächst langsam, kann dafür aber sehr alt werden – über 20 Jahre!