Sauerstoffmangel in Gewässern

Begriffserklärung

Sauerstoff im Wasser ist lebenswichtig – nicht nur für Fische, sondern auch für viele andere Wasserlebewesen. Sauerstoff gelangt auf zwei Arten ins Wasser:

  1. Durch die Luft – Wind und Wellen sorgen dafür, dass Sauerstoff aus der Atmosphäre ins Wasser gelangt.

  2. Durch Pflanzen und Algen – Sie produzieren bei der Fotosynthese Sauerstoff, aber nur bei Tageslicht.

Wann und warum entsteht Sauerstoffmangel?

Es gibt verschiedene Situationen, in denen ein Gewässer zu wenig Sauerstoff hat:

1. Starkes Algenwachstum („Eutrophierung“)

  • Durch zu viele Nährstoffe (z. B. aus Dünger oder Abwasser) wachsen Algen explosionsartig.

  • Wenn die Algen absterben, sinken sie auf den Grund und werden von Bakterien zersetzt.

  • Diese Bakterien verbrauchen beim Zersetzen Sauerstoff – oft so viel, dass für Fische nichts mehr übrig bleibt.

2. Hitze und stehendes Wasser

  • Im Sommer wird das Wasser wärmer, und warmes Wasser kann weniger Sauerstoff speichern als kaltes.

  • Gleichzeitig sinkt die Bewegung im Wasser – es kommt weniger Sauerstoff von der Oberfläche nach unten.

  • Besonders in flachen, stehenden Gewässern ist das ein Problem.

3. Schlammboden und Faulprozesse

  • In Seen mit viel organischem Material am Grund (Blätter, abgestorbene Pflanzen) entstehen bei der Zersetzung Gase wie Schwefelwasserstoff oder Methan – und das verbraucht zusätzlichen Sauerstoff.

Was bedeutet Sauerstoffmangel für Fische?

Fische atmen über ihre Kiemen den im Wasser gelösten Sauerstoff. Wenn davon zu wenig vorhanden ist, passiert Folgendes:

  • Stress und Atemnot – Fische schwimmen an die Oberfläche, „schnappen“ nach Luft.

  • Reduziertes Wachstum – Sie fressen weniger und entwickeln sich langsamer.

  • Erhöhte Krankheitsanfälligkeit – Schwaches Immunsystem durch Dauerstress.

  • Flucht oder Tod – Wenn sie können, schwimmen Fische in sauerstoffreichere Bereiche. Wenn nicht, sterben sie – das nennt man Fischsterben.