Schlammpeitzger

Begriffserklärung

Der Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis) ist ein kleiner, schlangenartig aussehender Süßwasserfisch, der zur Familie der Schmerlen gehört. Er lebt in Europa und Teilen Asiens und ist ein echter Spezialist für das Leben in schlammigen und sauerstoffarmen Gewässern.

Aussehen:

  • Länge: bis zu 30 cm, meist aber kleiner

  • Körper: langgestreckt, rundlich, mit schleimiger Haut

  • Farbe: gelblich bis bräunlich, oft mit dunklen Flecken oder Streifen

  • Auffällig: Barteln (Tastorgane) rund um das Maul

Lebensraum:

Der Schlammpeitzger lebt am liebsten in:

  • Stillen oder langsam fließenden Gewässern

  • Teichen, Altwassern, Gräben mit viel Schlamm

  • Orten mit starkem Pflanzenbewuchs

Er versteckt sich tagsüber meist im Schlamm und wird vor allem in der Dämmerung oder nachts aktiv.

Besondere Fähigkeiten:

  • Er kann über die Darmatmung Sauerstoff aufnehmen! Das bedeutet: Er schluckt Luft, verdaut den Sauerstoff im Darm und scheidet die Reste durch den After aus. So überlebt er sogar in sauerstoffarmem Wasser.

  • Im Winter gräbt er sich tief in den Schlamm ein – manchmal mehrere Monate lang.

  • Er ist sehr robust gegenüber Umweltveränderungen, aber trotzdem gefährdet.

Ernährung:

Der Schlammpeitzger ist ein Allesfresser (Omnivor):

  • Frisst Kleintiere im Schlamm: Insektenlarven, Würmer, kleine Krebse

  • Auch Pflanzenreste und Detritus (abgestorbenes organisches Material)

Fortpflanzung:

  • Laichzeit: Mai bis Juli

  • Weibchen legt bis zu 100.000 Eier zwischen Wasserpflanzen

  • Die Eier haften an Pflanzen, die Larven schlüpfen nach wenigen Tagen