Die Sprungschicht in einem Gewässer ist ein Begriff aus der Gewässerkunde und beschreibt eine Temperatur-Übergangszone im Wasser, die typischerweise im Sommer in stehenden oder langsam fließenden Gewässern entsteht – wie z. B. in Seen.
Was ist die Sprungschicht genau?
Ein mehrschichtiges Temperaturprofil bildet sich im Sommer in vielen Seen – es sieht etwa so aus:
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Epilimnion (Oberfläche):
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Warmes Wasser, gut durchmischt durch Wind und Sonne
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Temperaturen z. B. 20–25 °C
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Metalimnion = Sprungschicht:
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Eine dünne Zwischenschicht, in der die Temperatur sehr schnell abfällt – manchmal um mehrere Grad pro Meter!
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Z. B. von 20 °C auf 10 °C innerhalb weniger Meter
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Hypolimnion (Tiefenschicht):
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Kaltes, ruhiges Wasser, oft sauerstoffärmer
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Temperaturen oft konstant bei ca. 4–8 °C
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Warum entsteht die Sprungschicht?
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Wasser hat bei 4 °C seine höchste Dichte.
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Im Sommer wird das Oberflächenwasser durch die Sonne stark erwärmt, bleibt leicht und „schwimmt“ oben.
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Das kalte, schwere Wasser bleibt unten.
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Dazwischen entsteht eine stabile Zwischenschicht, in der sich kaum Wasser bewegt: die Sprungschicht.
Welche Bedeutung hat das für Fische & Angler?
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Lebensraumgrenze:
Viele Fische halten sich knapp über oder unter der Sprungschicht auf, je nach Temperatur- und Sauerstoffverteilung.
→ Im Sommer stehen z. B. Zander oder große Barsche oft an der Oberkante der Sprungschicht. -
Sauerstoffverteilung:
Unterhalb der Sprungschicht ist die Sauerstoffversorgung oft schlechter, weil sich das Wasser dort kaum bewegt und kein Austausch mit der Oberfläche stattfindet. -
Angeltaktik:
Wenn du im Sommer im See angelst, ist es sehr sinnvoll, die Tiefe der Sprungschicht zu kennen, um gezielt auf Fische zu gehen, die sich daran orientieren.