Eine Uferbegradigung ist eine bauliche Maßnahme, bei der die natürlich geschwungene Form eines Fluss- oder Bachufers künstlich begradigt wird. Ziel ist es, das Gewässerbett geradliniger zu machen – oft im Rahmen von Flussregulierungen oder zur besseren Nutzbarkeit der umliegenden Flächen.
Warum wird eine Uferbegradigung durchgeführt?
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Landgewinnung oder Flächennutzung:
Durch die Begradigung wird das Flussbett schmaler oder verlegt, was Platz für Landwirtschaft, Siedlungen oder Infrastruktur schafft. -
Hochwasserschutz (früher gedacht):
Früher nahm man an, dass ein begradigter Fluss schneller abfließt und so Hochwasser verhindert – was heute als problematisch gilt. -
Schifffahrt und Wasserbau:
Gerade Flussverläufe erleichtern den Bau von Kanälen und die Navigation für Schiffe. -
Technische Kontrolle:
Ein begradigter Fluss lässt sich einfacher regulieren, vermessen und instand halten.
Folgen einer Uferbegradigung (oft negativ):
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Verlust von Lebensräumen:
Naturnahe Ufer mit Flachwasserzonen, Auen und Kiesbänken gehen verloren – wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen. -
Höhere Fließgeschwindigkeit:
Das Wasser fließt schneller, was Erosion und Hochwasserrisiken flussabwärts erhöhen kann. -
Weniger Wasserrückhalt:
Begradigte Flüsse haben keine Auenflächen mehr, um bei Hochwasser Wasser aufzunehmen – Überschwemmungen können dadurch zunehmen. -
Ökologische Verarmung:
Strukturreiche, lebendige Gewässerabschnitte werden zu monotonen, oft ökologisch toten Kanälen.