Angeln in Sachsen – Gewässer und Angeltipps

Ein neuer Tag beginnt beim Karpfenansitz.
Das Bundesland Sachsen bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Gewässer die zahlreiche Angler aus Deutschland und ganz Europa anlocken. Egal, ob du frisch deinen Fischereischein gemacht hast und das erste Mal in deiner Heimat losziehen willst oder zum Angelurlaub nach Sachen fährst, im folgenden Beitrag bringen wir dir die Angelei in diesem Bundesland näher!

Angeln in Sachsen: Die Voraussetzungen

Wenn du in Sachsen angeln gehen willst, brauchst du, wie in Deutschland typisch, einen gültigen Fischereischein. Mit diesem kannst du dir dann gewässerspezifische Erlaubnisscheine für deinen Angeltag ausstellen lassen. Solltest du dein 16. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, kannst du, in Begleitung eines Erwachsenen mit Angelschein, auch mit einem Jugendfischereischein ans Wasser gehen.

Es gibt einig wenige Ausnahmen, wie du in diesem Bundesland auch ohne Schein legal angeln kannst. Auf diese gehen wir weiter unten, im Abschnitt “FAQ zum Angeln in Sachsen” unter “Angeln ohne Angelschein”, ein.

Solltest du noch nicht im Besitz eines deutschen Fischereischeins sein, erklären wir dir im folgenden Abschnitt kurz und knapp, wie du diesen machst.

1. Vorbereitungskurs

Du meldest dich zum Fischereilehrgang an. Dies kannst du entweder in Präsenz bei einem lokalen Kursanbieter oder bequem bei der Anglerschmiede online machen. Besuche hierfür unsere Website für mehr Informationen. Der Vorbereitungskurs vermittelt dir wichtige Kenntnisse in den Bereichen Fisch- & Gewässerkunde, Naturschutz, Angeltechniken sowie Fischereigesetze, die für die Ausübung der Angelei in Deutschland wichtig sind.

2. Prüfung

Nach absolvieren des Vorbereitungskurses meldest du dich zur Fischereiprüfung an. Diese wird meist von deinem regionalen Fischereiverband organisiert und mehrmals im Jahr abgehalten. Hierbei wirst du zu den Inhalten des Vorbereitungskurses abgefragt, mit einem Mix an theoretischen und praktischen Fragen.

3. Fischereischein beantragen

Solltest du die Prüfung erfolgreich hinter dich gebracht haben, kannst du den Angelschein bei deiner Gemeinde oder Bürgeramt beantragen. Hierzu benötigst du den Prüfungsnachweis und ein Passfoto. Außerdem musst du dich nun entscheiden, ob du den Angelschein zeitlich begrenzt oder auf Lebenszeit ausstellen lassen willst. Hiervon abhängig ist die Gebühr, die du für die Ausstellung des Scheins entrichten musst.

4. Fischereierlaubnisschein

Nach ein paar Tagen solltest du nun deinen Fischereischein bekommen und brauchst jetzt nur noch eine letzte Berechtigung, um endlich loslegen zu können: Einen gewässerspezifischen Erlaubnisschein. Diesen gibt es meist als Tages-, Monats- oder Jahreskarte und kann bei örtlichen Kartenausgabestellen (z.B. Angelverein) erworben werden.

Wie in ganz Deutschland, gibt es auch in Sachsen einige Angelgewässer, in denen du nur als Vereinsmitglied eine Erlaubniskarte erwerben kannst. Solltest du also häufiger in diesem Bundesland angeln wollen, kannst du einem entsprechenden Verein beitreten und so Zugriff auf exklusivere Gewässer bekommen.

Zusammengefasst

Aus rechtlicher Sicht brauchst du zum Angeln in Sachsen folgendes:

Angelgewässer in Sachsen

Im folgenden Abschnitt möchten wir dir einige der bekanntesten & beliebtesten Angelgewässer in diesem Bundesland vorstellen.

Talsperren

Sachsen kann ohne Zweifel als das Bundesland der Talsperren bezeichnet werden. Viele, zum Teil riesige Staugewässer locken jedes Jahr zahlreiche Angler mit ihren tollen Fischbeständen an.

Folgende Sperren könnten für dich interessant sein:

Talsperre Pöhl

Talsperre Pöhl

Talsperre Pirk
André Karwath, CC BY-SA 2.5, Link

Talsperre Pirk

Talsperre Kriebsetin

Talsperre Kriebstein

Talsperre Eibenstock (Zwickauer Mulde)

Seen

Doch natürlich findet man in Sachsen auch “normale” Natur- & Baggerseen, wohin sich ein Angelausflug mehr als lohnen kann! Bei Anglern besonders beliebt sind:

Bärwalder See
Uwe Keding, CC BY-SA 2.5, Link

Bärwalder See

Frank Vincentz, CC BY-SA 3.0, Link

Berzdorfer See

Cospudener See, Leipzig
Ansgar Koreng, CC BY-SA 4.0, CC BY-SA 4.0, Link

Cospudener See

Flüsse

Schon allein aufgrund ihrer Größe ist die Elbe der dominierende Fluss für Angler in Sachsen, doch gibt es neben ihr auch noch einige weitere Perlen, die sich von der Lausitz bis hin zur Landesgrenze im Westen verteilen. Folgende Flüsse solltest du aus anglerischer Sicht in Sachsen auf dem Schirm habe:

Die Elbe

Die Spree

Die Mulde

Bäche

Neben größeren Fließgewässern bietet Sachsen auch kleinere Bäche, die vor allem für Fliegenfischer und Forellenenthusiasten wahre Paradiese darstellen können und auf jeden Fall einen Besuch wert sind. Die drei folgenden Gewässer sind immer einen Besuch wert:

Die Schwarzwasser

Der Pöhlbach

Die Kirnitzsch

Zusammengefasst

In Sachsen gibt es für jeden Angler das richtige Gewässer. Ob (Stau-) See, Fluss oder Bach.. Überall können kapitale Fische an Tageskarten-Gewässern beangelt werden, zumeist in Kombination mit einem tollen Naturerlebnis.

Auch kleine Bäche können kapitale Überraschungen in sich haben!
Eine gut sortierte Nymphenbox ist ein wichtiger Begleiter für einen Tag am Bach.
Schwere Jigköpfe, schlanke Gummifische - Eine typische Kombi für Stachelritter im Fluss!

Angelarten und -techniken

Raubfischangeln in Sachsen

Sachsen ist ein Paradies für Raubfischangler, die an den großen Talsperren und Seen, aber auch an den Flüssen und Bächen auf kapitale Räuber hoffen dürfen. Ob beim Bootsangeln mit großen Gummifischen & Wobblern auf Hecht, beim Zanderangeln an der Buhne mit kleineren Gummis oder dem feinen Fischen mit kleinen Ködern auf Barsch & Forelle. Egal, welche Methode du gerne nutzt um deinen Zielfisch zu überlisten. In Sachsen kannst du sie erfolgsbringend anwenden!

Als Kombos können wir dir folgende Tipps mit an die Hand geben:

  • Hecht: Für die schwere Hechtangelei empfehlen wir dir Ruten mit einem Wurfgewicht von 80g-200g, gepaart mit einer Stationär- oder Multirolle und einer geflochtenen Schnur von 0.18mm-0.30mm Durchmesser. Die Länge der Rute solltest du davon abhängig machen, ob du vom Ufer (2.40m-2.70m) oder Boot (1.90m-2.20m) angelst.

  • Zander: Für das Zanderangeln empfehlen wir dir Spinnruten mit einem Wurfgewicht von 40-70g, gepaart mit einer 3.000-4.000er Stationärrolle, welche mit einem 0.14-0.18mm dicken Geflecht bespult ist.

  • Barsch: Für das Angeln auf die gestreiften Räuber empfehlen wir dir leichte Ruten zwischen 7-20g Wurfgewicht (Länge: ca. 1.90m-2.30m), kombiniert mit Stationärrollen der 1.000-2.500er Größe oder Baitcaster-Multirollen der 50/100er Klasse. Darauf ein Geflecht mit einer dicke von 0.08-0.12mm, ein paar kleine Gummis, Wobbler oder Spinner eingepackt und schon kann der Spaß beginnen!

Eine leichte Spinnrute und ein kleiner Gummifisch - Perfekt für Barsch & Forelle!

Friedfischangeln in Sachsen

Auch das Friedfischangeln ist an den großen Flüssen, Seen und auch an den Vereinsteichen in Sachsen möglich. Probiere es mit Feederrute, Pose oder Stippangel mit Ködern wie Maden, Mais oder Wurm und du wirst zu deinem Erfolg kommen. Mit dem richtigen Futter steigerst du deine Chancen noch einmal, wobei du hierbei – wie überall – auf die richtige Menge achten solltest, um dem Gewässer nicht zu schaden.

Bewachsene Ufer und überhängende Äste dienen Friedfischen oft als Standplätze.

Angeln am Bach in Sachsen

Das Angeln am Bach macht sowohl mit der leichten Spinnrute, als auch mit der Fliegenrute viel Sinn & Spaß und kann dir tolle Fänge bescheren!

Zum Fliegenfischen empfehlen wir dir Ruten mit einer #3 oder #4 Schnurklasse für das Angeln mit Nymphe, Trockenfliegen oder leichten Streamern. Mit diesen kannst du alle in Sachsen vorkommenden Forellenarten und Äschen überlisten.

Zum Spinnfischen empfehlen wir dir Ruten mit einem Wurfgewicht von ca. 1g bis maximal 10g und einer Länge von maximal 2m (damit du auch an stark bewachsenen Ufern noch gut werfen kannst), gepaart mit einer 500-1.500er Stationärrolle und einem Geflecht mit 0.06-0.10mm Dicke (alternativ: Monofil / Fluorocarbon von 0.18mm-0.22mm). Köder für diese Angelei können kleine Gummifische, Wobbler, aber auch Spinner und Blinker sein.

Wichtig: Informiere dich vor deinem Angeltag über die Bestimmungen. So gibt es viele Salmonidenbäche, in denen widerhakenlose Einzelhaken Pflicht sind, was am Wasser schnell zu Stress führen kann.

Herrliche Bachforelle in einem deutschen Bachlauf gefangen auf einen Kunstköder.

Karpfenangeln in Sachsen

Die Karpfenangelei teilt sich auch in Sachsen nach der Gewässerart auf.

  • See / Talpserre: Hier wirst du zumeist beim klassischen Ansitz zum Erfolg kommen. Dies bedeutet: Du suchst nach vielversprechenden Stellen im Gewässer und legst dort einen Futterplatz an. Somit lockst du die Cypriniden zu dir und beangelst sie dort dann mit Boilies, Tigernüssen oder anderen Partikeln. Hierfür empfehlen wir dir Haar-Rigs mit Festblei-Montagen, Ruten von 10-12ft. und 2,75lbs-3,25lbs Testklasse. Kombiniert mit einer Stationärrolle der 6.000-10.000 Größe und entsprechend starkem Geflecht / Monofiler Schnur, bist du für den ersten Run vorbereitet!

  • Fluss: Vom Tackle her eine Nummer schwerer geht es am Fluss zu, auch wenn die Technik grundsätzlich gleich bleibt. Lege deinen Futterplatz am besten in etwas strömungsberuhigten Bereichen an, wo sich die Gründler zum Fressen einstellen. Ruten ab einer Testklasse von 3lbs sind ideal für die Flusskarpfen-Angelei, da du aufgrund der Strömung zumeist mit schweren Gewichten angeln werden musst.

  • Kleine Seen / Teiche: Während du auch an diesem Gewässertyp mit eine Hair-Montage beim Ansitz zum Erfolg kommen kannst, bieten sich diese auch für das “Stalken” auf Cypriniden mit freier Leine und Brot an der Oberfläche oder dem leichten Posenangeln (mit Wurm, Made oder Mais) an. Hierfür empfehlen wir dir leichtere Ruten und Rollenkombos, mit welchen du auch feinere Montagen präzise anbieten kannst – Was nochmal einen ganz eigenen Reiz ausmacht!

Ein neuer Tag beginnt beim Karpfenansitz.

Angeln am Forellensee in Sachsen

Auch in Sachsen gibt es etliche Teichanlagen in denen diverse Salmoniden (und mit andere auch andere Fischarten) beangelt werden können und Spaß für Anfänger und Profis gleichermaßen garantieren. Hier einige Anlagen in der Kurzübersicht:

  • Angelteich Auerbach

  • Angelpark Zwickau

  • Angelteich Röhrsdorf

  • Kreba-Fisch GmbH

  • Angelteiche Uhyst an der Spree

Wie üblich, werden an diesen Forellenseen beliebte Speisefische wie Regenbogenforellen, Bachforellen oder Saiblingen besetzt, die dann mit der Spinn-, Posen- oder Fliegenrute gefangen werden können. Ob der hohen Besatzdichte und meist geringen Gewässergröße ist die Angelei hier recht einfach und auch für Einsteiger schnell mit einem Erfolgserlebnis verbunden.

Kampfstarke Regenbogenforellen sind das Ziel vieler Forellensee-Angler.

Angelurlaub in Sachsen

Das Bundesland in Mitteldeutschland bietet eine vielfältige Angelei an verschiedensten Gewässertypen in einer teils atemberaubenden Natur. Kombiniert mit guter Infrastruktur, zumeist leicht erhältlichen Angellizenzen und einem tollen Fischaufkommen, verwundert es nicht, dass Sachsen jedes Jahr zahlreiche Angeltouristen anlockt. Ob nur für ein paar Tage oder direkt für mehrere Wochen. Ein Besuch in Sachsen lohnt sich nicht nur wegen der großen Fische, sondern ebenso wegen der toll bewirtschafteten Fischwasser und der unglaublichen Natur!

Schonzeiten und Mindestmaße in Sachsen

Folgende Schonzeiten und Schonmaße (Auszug) sind laut Sächsischer Fischereiverordnung als Mindeststandard definiert. Aber Achtung: Viele Vereine haben diese verschärft und Details angepasst. Informiere dich also genau über die an deinem Gewässer geltenden Bestimmungen (z.B. in deiner Angelkarte)!

Fischart

Mindest­maß

Gesetzliche Schonzeit

Aal

50 cm

/

Äsche

35 cm

01.01. – 15.06.

Bachforelle

28 cm

01.10. – 30.04.

Barbe

50 cm

15.04. – 30.06.

Flussbarsch

/

/

Hecht

50 cm

01.02. – 30.04.

Karpfen

40 cm

/

Rapfen

40 cm

01.01. – 31.05.

Seeforelle

60 cm

01.10. – 30.04.

Zander

50 cm

01.02. – 31.05.

Auch die Natur oberhalb der Wasseroberfläche macht jeden Angeltag besonders.
Talsperren sind beliebte Angelgewässer in Sachsen
Die feine Angelei auf Maräne ist eine angenehme Abwechslung zum schweren Raubfischangeln.

FAQs zum Angeln in Sachsen

Zu den beliebtesten Angelgewässern in Sachsen zählen wohl die großen Flüsse (Elbe, Mulde, Spree), Talsperren (Pöhl, Pirk, Kriebstein) und Seen (Bärwalder, Berzdorfer), in denen Raubfisch-, Friedfisch- und Cyprinidenangler gleichermaßen auf ihre Kosten kommen. Nicht zu verachten sind aber auch die vielen und fischreichen Bäche, welche immer wieder für tolle Äschen und Salmonidenfänge gut sind.

Zu den Hauptzielfischen zählen, wie in ganz Deutschland, wohl Hecht, Zander, Barsch und Karpfen. Aber auch Aal- und Weißfischangler können sich auf kapitale Exemplare ihrer Zielfische (wie Aal, Brassen, Schleie, Rotauge) freuen. In den Gebirgsbächen kommen dann Fliegen- & Ultra-leicht Spinnfischer in den Genuss von wundervollen Äschen, Bach- & Regenbogenforelle, sowie vereinzelt auch Bachsaiblingen.

Ja, entweder mit einem Gastfischereischein oder an bestimmten Angelteichen, die das Angeln ohne Schein erlauben.

Er ist ein temporärer Angelschein für z. B. Urlauber, den du online oder bei einer Behörde mit Ausweis beantragen kannst. Er gilt meist 28 Tage. Allerdings brauchst du auch mit einem Gastfischereischein eine Angelkarte für das Gewässer und musst alle Fischereigesetze einhalten.